Stern-Symbol im Menü


Lesen und suchen im Das Dritte Testament
   Ziff.:  
(639-1052) 
 
Erweiterte Suche
Siehe das Symbol Nr. 11 im neuen Fenster.    

 

Wenn man sich Hoffnung auf ein wirklich intimes Verhältnis zur Gottheit und auf Erhörung des Gebets machen will  760. Dass ein intimes Gebet etwas von seinem Glanz und seiner Innerlichkeit verliert und in vielen Fällen nicht erhört wird, wenn wir gleichzeitig in unserem Verhältnis zu unserem Nächsten mit allerlei Sorgen und Leiden hervorbringenden Erscheinungen auf jene Gottheit einschlagen, an die unser Gebet gerichtet ist, ist eine Selbstverständlichkeit. Es wird hier also leichter verständlich, weshalb das intime oder autorisierte Gebet in so vielen Fällen nicht erhört werden kann. Man kollidiert schlicht mit der besonderen Technik des Gebetes selbst. Wenn man sich Hoffnung auf ein wirklich intimes Verhältnis zur Gottheit und auf eine wirkliche Erhörung seiner geheimsten Wünsche machen will, so müssen diese Wünsche natürlich vor allen Dingen solche sein, die wir selbst unserem Nächsten gegenüber zu erfüllen bereit sind, unabhängig davon, dass dieser Nächste vielleicht im Augenblick von uns als Feind betrachtet wird, denn anderenfalls bäten wir Gott um etwas, was wir selbst der Gottheit absolut nicht geben wollten, wenn das Verhältnis umgekehrt wäre, wenn die Gottheit der Partner wäre, der uns um etwas bittet. Glaubt man nicht, dass es genügen würde, von der Gottheit zu verlangen, dass sie etwas für uns tun soll, was wir absolut nicht für die Gottheit tun wollten, wenn wir in die entsprechende Lage versetzt würden – dass also dies genügen würde, um das betreffende Gebet zu neutralisieren, ganz gleich, wie intim und innerlich die Hinwendung an die Gottheit in diesem Gebet auch gewesen sein mag? Es ist wichtig, sich jedes Mal an diese Analyse zu erinnern, wenn wir uns "zurückziehen", um uns intim an die Gottheit zu wenden. Jedes sogenannte "Gebet" ist wertlos, solange es nur eine Berücksichtigung Gottes im "stillen Kämmerlein" ist. Solange es keine wirkliche Berücksichtigung jedweden Nächsten ist – gleichgültig, wem wir auch gegenüberstehen mögen, und unabhängig davon, wie sich dieser Nächste uns gegenüber auch ausnehmen mag –, wird sie in Wirklichkeit nur eine Kaschierung dieses unseres äußeren Wesens sein. Aber eine solche Kaschierung nützt der Gottheit gegenüber nichts, da sie ja sowohl im "stillen Kämmerlein" als auch in Gestalt unseres Nächsten dasselbe Wesen ist.


Kommentare bitte an das Martinus-Institut senden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.