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Lesen und suchen im Das Dritte Testament
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(639-1052) 
 
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Der "Ich-Begriff" des Wesens und die Begriffe von "Göttern" und "Geistern" oder ähnlichem sind "die Fülle des Herzens, von der der Mund spricht" und bestätigen das Vorhandensein des "Etwas" im Bewusstsein des Wesens, für das es Bezeichnungen finden musste, noch bevor es über dichterisches oder intelligenzmäßiges Talent verfügte  796. Dass es versucht, diese seine angeborene Urempfindung der Natur seines eigenen "Selbst" mit Produkten seiner rein äußeren Vorstellungsfähigkeit zu füllen, ist ja selbstverständlich. Alle fortgeschritteneren Wesen sowohl innerhalb des Tierreiches als auch des Menschenreiches versuchen, äußerlich zu erkennen zu geben, was ihr Bewusstsein oder ihre Seele erfüllt, was auch in dem alten Sprichwort "Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund" zum Ausdruck kommt. Wenn die Vögel singen, die Tiere ihre Laute ertönen lassen und die Menschen reden, so tun sie das ausschließlich, um diesen oder jenen speziellen Teil ihrer Empfindung des Lebenserlebens zum Ausdruck zu bringen. Wenn Naturmenschen wie auch Kulturmenschen an einen "Gott" oder "Götter" "glauben", dann nur, weil ihr "Herz", d.h. in diesem Fall ihr Bewusstsein oder ihre Gedankensphäre, von instinktiven Vorstellungen oder Ahnungen dessen erfüllt ist, dass hinter der Natur oder hinter all den sie umgebenden äußeren Erscheinungen ebenso ein "Ich" existiert wie in ihrem eigenen, sinnlich nicht wahrnehmbaren Inneren. Dieses ganze Vorstellungsleben von "Göttern" und "Geistern" sowie vom "Ich"-Begriff des Wesens hat also ausschließlich seine Wurzeln in dem für die Sinne unzugänglichen und damit unbekannten Inneren des Wesens. So wie das Wesen allmählich Bezeichnungen für sein eigenes, sinnlich nicht wahrnehmbares, aber dirigierendes oder willenführendes Zentrum finden musste, genauso musste es natürlich auch allmählich Bezeichnungen für das Vorhandensein ähnlicher willenführender Zentren in den Mitwesen und in der übrigen Natur oder hinter allem, was sich als etwas erweist, das logische und damit willenführende Schöpfung, Vibration oder Bewegung enthüllt, finden. Dass diese Bezeichnungen, wenn man in der Entwicklungsgeschichte der Wesen beginnt, sehr primitiv sind, d.h. dass sie reine Gefühlsvorstellungen darstellen, die nicht auf einer eingehenden intelligenzmäßigen Darlegung basieren, ebenso wenig wie das Ich auf einer intelligenzmäßigen Darstellung basiert, ist eine Selbstverständlichkeit, da die spezielle Entwicklung der Intelligenzfähigkeit bis zu einem solchen Niveau, dass das Wesen durch sie fähig wird, seine Erlebnisse und Vorstellungen in hundertprozentigem Kontakt mit der Wirklichkeit zu verbinden und sie dadurch als wissenschaftliche Tatsachen zu erleben, erst in einem viel späteren Stadium in das Bewusstseinsleben des Wesens eintritt als das bei der Gefühlsfähigkeit der Fall ist. Dass das Wesen bis dahin seine Empfindung des Lebenserlebens nur in Form von Gefühlsbezeichnungen ausdrücken kann, die wiederum bis zu einem gewissen Grad dasselbe sind wie das, was wir Aberglauben oder Phantasie nennen, wird hier also als eine ganz natürliche und unumgängliche Selbstverständlichkeit sichtbar.


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