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Lesen und suchen im Das Dritte Testament
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(639-1052) 
 
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Wenn das Ich nicht als "Blinder Fleck" empfunden würde  807. Dass er überhaupt nicht sinnlich wahrgenommen werden kann, dass er eben als "Blinder Fleck" hervortritt, ist sozusagen einer der allergrößten Beweise für seine erhabene Existenz als das ewige, über die Sinne und damit über das Leben selbst herrschende "Etwas" in jedem Lebewesen. Wenn er eben nicht als "Blinder Fleck" empfunden würde, gäbe es keine Unterscheidung zwischen dem Wahrnehmbaren und dem Nicht-Wahrnehmbaren, d.h. zwischen dem "Erschaffenen" und dem "Schöpfer". Wenn der "Schöpfer" ebenfalls ganz wahrgenommen werden könnte, müsste er Materie sein, müsste aus bloßen Bewegungskombinationen bestehen, und dann gäbe es keine Unterscheidung zwischen dem "Ich" und dem "Das". Aber damit würde alles, was wir als Kontrastverhältnisse kennen, auch nicht existieren, denn die Unterscheidung zwischen dem "Ich" und dem "Das" oder zwischen dem "Schöpfer" und dem "Erschaffenen" ist die tiefste oder absolut erste Ursache aller Kontraste. Es gibt keine Kontraste, die nicht auf dem "Ich" und dem "Das" basieren. Lassen Sie uns z.B. an die beiden Kontraste "schwarz" und "weiß" denken. Was ist "schwarz" und was ist "weiß"? Sind diese beiden Ausdrücke nicht gerade Bezeichnungen für die jeweilige Form des "Das"? Dass wir die eine mit "schwarz" bezeichnen und die andere mit "weiß", ist doch nur eine Kennzeichnung von zwei speziellen Verhältnissen, in denen sich dieses "Das" dem Ich gegenüber befinden kann. Wenn aber das Ich nicht existieren würde, könnte ja auch kein spezielles Verhältnis zwischen diesem "Das" und dem "Ich" existieren und folglich könnten auch keine Kontraste existieren. Genau dasselbe gilt für jegliche andere Form von Kontrast, welche auch immer wir aufzeigen mögen. Alle, wie sie da sind, existieren ausnahmslos nur als ein spezielles Verhältnis zwischen dem "Ich" und dem "Das".


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