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(639-1052) 
 
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Alle befruchten alle, wie auch alle von allen befruchtet werden. Das Erleben des Lebens ist im absoluten Sinn sexuelle Befriedigung. Warum die Lebensfunktionen nicht immer ein Genuss sind. Das Unangenehme ist genauso notwendig wie das Angenehme  826. Wir haben hier also begonnen, Zeuge dessen zu werden, dass der Prozess, den wir ansonsten nur als gewöhnlichen sexuellen Akt zwischen einem "männlichen" und einem "weiblichen Wesen" kennen und der von einigen sogar als profane, primitive und entwürdigende Erscheinung betrachtet wird, ja, der in hohem Maße geradezu als "sündig" und damit unwürdig aufgefasst wird, in Wirklichkeit im Prinzip das ewige allesdurchdringende äußerste und innerste Wesen des Lebens selbst ist. Dieses Prinzip ist noch weiter verbreitet als die Wellenkämme auf dem Ozean, es ist der Ozean selbst. Es entspricht den Wassermassen, aus denen das Meer besteht. "Empfängnis", "Schwangerschaft" und "Geburt" sind Stadien, die alle "Bewegungsarten" bei ihrer Berührung mit dem Ich unweigerlich durchlaufen müssen. Sie sind also Meilensteine auf dem Weg der "Bewegung" durch die Domäne des Ichs. Jedes Mal, wenn ein Wesen eine Empfindung entgegennimmt, einen Eindruck erlebt, einen Gedanken, eine Idee oder Vorstellung erlebt, ist dies Gegenstand einer "Empfängnis". Und mit all den Erfahrungen, die es sich angeeignet hat und die sein Bewusstsein ausmachen, ist es "befruchtet". Und diese Erfahrungen werden hier in dieser "Schwangerschaft" vom Ich in "Embryos" für neues Leben verwandelt, die ebenfalls ihrer "Geburt" entgegeneilen, um wiederum "Samen" abgeben zu können, um zur "Befruchtung" oder "Fortpflanzung" von neuem Leben für andere Ichs zu werden usw. Während jedes neue Erlebnis, d.h. die Aneignung jedes neuen Eindrucks, eine "Empfängnis" ist, ist jede Form von Manifestation oder Offenbarung unserer Gedanken, unserer Willensauslösung und Schöpferkraft, eine "Befruchtung" unserer Umgebung oder der Wesen, für die unsere Offenbarung zum Eindruck wird. Die Eindrücke, die wir unserer Umgebung zuführen, sind also unser "Samen". Alle befruchten alle, wie auch alle von allen befruchtet werden. Wir befinden uns in Wirklichkeit in einer intimen geschlechtlichen Verbindung mit der ganzen Welt. Das Erleben des Lebens ist in absolutem Sinne eine sexuelle Befriedigung.
      Es ist kein Wunder, dass alle normalen Lebensfunktionen ein Genuss sind. Es ist ein Genuss zu essen, es ist ein Genuss, Stuhlgang zu haben, es ist ein Genuss, arbeiten zu können, wie es auch ein Genuss ist, ruhen zu können. Es ist ein Genuss, hören, sehen, riechen, schmecken und empfinden zu können. Es ist ein Genuss, geboren werden zu können, genauso wie es ein Genuss ist, sterben zu können. Alles, was sich in direktem Kontakt mit den Gesetzen des Lebens befindet, ist und bleibt und wird ewig ein Genuss sein. Dort, wo das nicht so empfunden wird, befindet man sich nur indirekt in Kontakt mit den Lebensgesetzen. Diese indirekten Kontakte sind wie bekannt innerhalb eines gewissen physischen Bereiches notwendigerweise schmerzhaft, denn sonst könnte die Süße des direkten Kontaktes, d.h. die Süße der Befruchtung und Schwängerung, niemals und in keinem Fall Wirklichkeit und höchste Kulmination der Empfindung des Lebenserlebens werden, das bedeutet, die körperliche wie auch die mentale Erfahrung dessen, dass "alles sehr gut ist", wäre damit für ein jedes einzelne Wesen absolut ausgeschlossen. Denn wie sollte man zu diesem Erleben gelangen, wenn es keine Möglichkeit gäbe, dessen Kontrast zu erschaffen und zu erleben? Dieser Kontrast wird ganz gewiss im Augenblick des Erlebens aufgrund seiner Schmerz und Leid hervorbringenden Natur nicht als etwas empfunden, das gut ist, und wäre es natürlich auch niemals, wenn es dem Individuum nicht eben unweigerlich Wissen, d.h. die Fähigkeit, zwischen "Behagen" und "Unbehagen" zu unterscheiden, vermitteln würde. Da diese Fähigkeit das Prinzip des Lebens selbst ausmacht, ja das Bewusstsein selbst ist, ist all das Unangenehme als ebenso notwendig zu bezeichnen wie das Angenehme und damit ist es als ebenso gut anzuerkennen wie das Angenehme.


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