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(639-1052) 
 
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Der Welterlöser und die intellektuell nach Gerechtigkeit hungernden Wesen  878. Im Hinblick auf das Voranstehende muss man immer daran denken, dass die Priester oder Autoritäten des Christentums in überwiegendem Maße gerade die Wesen repräsentieren, deren Vorstellungs- oder Auffassungsfähigkeit hundertprozentig durch die "Vergebung der Sünden" und das hiermit verbundene vermeintliche "geistige" oder nicht-physische "Himmelreich" ausgefüllt wird. Das Lebensmysterium ist ihnen erst durch die an ihr Bewusstsein angepassten Formeln und Sakramente zugänglich und noch nicht als offenkundige Tatsachen oder Wissenschaft. Für sie sind "Gnade" und "Sündenvergebung" der einzige erfassbare Weg zur Gottheit. Aber für die Millionen und Abermillionen von Wesen, deren entwickelte intellektuelle Anlagen sie daran hindern zu "glauben", können Gewissensbisse nicht durch Sakramente oder die "Vergebung der Sünden" entfernt werden, wie auch ihr ungeheurer Hunger nach Gerechtigkeit nicht durch die Verkündigung einer "Gnade" befriedigt werden kann, die nur durch das Blutopfer oder die Kreuzigung eines unschuldigen Wesens möglich wurde. Sie können keine Freude oder Befriedigung daran finden und noch weit weniger Gerechtigkeit oder Liebe darin sehen, dass ein anderes Wesen schmachvollen und grausamen Leiden für diejenigen Unvollkommenheiten oder Ausschweifungen ausgeliefert wurde, die sie selbst begangen haben. Sie wissen, dass eine auf einer solchen Grundlage aufgebaute Justiz im Rechtswesen des täglichen Lebens den Aufbau und die Existenz jeder vollkommenen Kultur unmöglich machen würde. Sie wissen, dass diese Justiz bedeuten würde, dass ein außerordentlich großer Teil unschuldiger und liebevoller Wesen durch diese ihre Nächstenliebe oder ihren Aufopferungsdrang freiwillig in den staatlichen Zuchthäusern oder Gefängnissen säßen, damit ihre straffälligen und lieblosen Angehörigen frei sein könnten. Und das Leben wäre dann weiterhin von den fortgesetzten Ausschweifungen und dem Terror dieser Wesen geprägt.
      Zu erleben, dass die göttliche Weltordnung auf ganz anderen, in Gerechtigkeit und Liebe kulminierenden Prinzipien ruht, ist das einzige, was ihnen Zufriedenheit und damit Frieden oder Seligkeit im Sinn geben kann. Und dank der allumfassenden kosmischen Einsicht des Welterlösers in das Mysterium des Lebens wurde der große Teil seiner Mission und Anwesenheit auf der Erde all diesen nach Gerechtigkeit hungernden Seelen gewidmet. Direkt für sie wurden seine ewigen Sätze, Vorschriften und Ideale ausgesandt und für sie gelobte er, dass der "Beistand, der heilige Geist" kommen werde und noch mehr vom strahlenden Bewusstsein der Gottheit, von ihren Schöpfungsmethoden und ihrer kulminierenden Liebe enthüllen werde. Sagte er nicht gerade: "Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden". Und war er sich nicht gerade darüber klar, dass diese Sättigung nicht allein durch die zwar friedvolle, aber weisheitsleere "Vergebung der Sünden" ausgelöst werden konnte? Warum sonst hätte er den "Beistand, den heiligen Geist" verheißen sollen, der kommen werde und sie all die Dinge lehren werde, die sie zum damaligen Zeitpunkt nicht durch ihn entgegennehmen konnten?


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