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(1591-1938) 
 
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In welcher Weise die falsche Auffassung vom Paradiesereignis dem Anbeten des Bereichs des Krieges als "Feld der Ehre" zugrunde liegt  1713. Aber einer Wahrheit gegenüber parteiisch zu sein und sie auf Kosten einer anderen Wahrheit zu favorisieren, ist dasselbe wie ungerecht sein. Man malt seine Lieblingstheorien in schönen rosenroten Farben, während man andererseits alles, was man nicht leiden kann, in schwarzen und dunklen Farben malt. Und so ist die göttliche, ewige, kosmische Begebenheit, die "die Schöpfung Evas" genannt wird, der Nachwelt von Menschen überliefert worden, die sie schwarz und unheimlich gemalt und zu einer teuflischen Handlung gemacht haben, die weit von der Bestimmung und Willensführung der Gottheit entfernt war. Und diese Parteilichkeit ist heute noch das Fundament der christlichen, kirchlichen Religionsverkündung. Hier verkündet man immer noch Tod, Strafe und göttlichen Zorn über alle Sünder, die nicht von Herzen bereuen und um "Gnade" und "Sündenvergebung" durch "Jesu Blut" flehen. Und dies erzeugt wiederum eine Klassifizierung von Menschen, eine Einteilung in favorisierte und verachtete, die als die "Erlösten" bzw. die "Verlorenen" bezeichnet werden. Während die "Erlösten" bei Gott im Himmel in Wonne und Freude enden, verschmachten die "Verlorenen" im Feuer der Hölle, wo ewige Qual, Heulen und Zähneknirschen herrschen. Aber sind dieses Favorisieren einiger Wesen und Ausstoßen anderer, dieses Klassifizieren seines Nächsten, nicht eine Gottlosigkeit an sich? – Ja, es ist diese Gottlosigkeit, diese hasserfüllte oder intolerante Einstellung zu bestimmten Prinzipien des Lebens und diese Überschätzung und Anbetung anderer der Prinzipien des gleichen Lebens, die, selbst wenn sie alle gleich göttlich und Ausdruck des göttlichen Willens sind, die christlichen Staaten zu den genialsten Kriegsvölkern der Welt gemacht haben, die das tötende, tierische Prinzip ausüben. Sie haben in einem herausragenden Grade ihr Vorbild, die Gottheit, zu einem Kriegswesen gemacht, das mit Zorn alles bestraft und rächt, was nicht zu seinen Gunsten ist. Eine Weltauffassung, die auf einem solchen Gottesbild basiert, musste unweigerlich alle ihre Anhänger zu Kopisten dieser, ihrer Auffassung nach, göttlichen Wesensart machen. Ist nicht gerade diese religiöse Einstellung das Fundament des alles dominierenden Militärbegriffs: "das Feld der Ehre"? Ist es nicht eine Herabwürdigung, wenn man nicht auf dem "Feld der Ehre" sterben will? – Was ist das "Feld der Ehre"? – Ist es nicht dasselbe wie der Krieg gegen seine Gegner, der Krieg gegen andersdenkende Wesen? Das "Feld der Ehre" ist also das Feld, auf dem man sein Leben opfert, um seine Mitwesen zu vernichten und zu zerstören. Auf dem "Feld der Ehre" handelt es sich nicht darum, das christliche Ideal oder das Gebot, "die rechte Wange hinzuwenden, wenn man auf die linke geschlagen wird" zu erfüllen, ganz im Gegenteil. Derjenige, der das tun würde, müsste ja riskieren, als "Verräter" bestraft zu werden.


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