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M1025
Weihnachtsstimmung
Von Martinus

1. Geben ist seliger denn nehmen
Was ist eigentlich Weihnachtsstimmung? Ja, das ist in Wahrheit ein Glücksgefühl über die mobilisierten Sympathieäußerungen anderer Menschen. Da Weihnachten ein Fest der Gaben ist und das Fundament der zukünftigen Kultur das ist, "lieber zu geben als zu nehmen", ist es nicht verwunderlich, daß in der Jahreszeit, in der dieses Prinzip des Gebens in besonderem Maße hervortritt, eine besondere Stimmung aufkommt. Die meisten Menschen in der christlichen Welt wollen am Weihnachtsabend und in den Weihnachtstagen, die heilige Tage geworden sind, gut und liebevoll sein. Das ist eine große Tradition geworden, und wenn es auf Weihnachten zugeht, sind Schiffe, Lastwagen und Flugzeuge voll von Geschenken, die auf der ganzen Welt verteilt werden sollen, und Millionen von liebevollen Grüßen werden an Freunde und Bekannte geschickt. Es wäre wunderbar, wenn die Menschen diese Tendenz das ganze Jahr über hätten, aber sie ist nun einmal für den Zustand in der Mitte des Winters gedacht, und es ist ja auch wunderbar, etwas Belebendes in diesem grauen Alltag in der dunklen Zeit zu haben.
2. Die Weihnachtstraditionen repräsentieren eine kolossale Energiemasse
Es kann bedeutungsvoll sein, diese Tradition näher zu studieren, da sie eine so kolossale Energiemasse entfaltet, daß es faktisch nichts in der Welt gibt, das etwas Entsprechendes aufweisen kann. Im Weihnachtsevangelium wird über ein kleines Kind berichtet, das in einer längst entschwundenen Zeit in Bethlehem umgeben von Tieren in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt wurde. In diesem Bericht muß eine innere Kraft oder unsichtbare Macht liegen, die eine solche Manifestation und Energieentfaltung verursachen konnte. Es vollzieht sich nicht nur innerlich im Gemüt des Menschen, auch äußerlich wird alles getan, um Strassen und Geschäfte zu schmücken, überall sieht man Gold, Glimmer und Unmengen von Lichtern. Das wird ja nicht getan, um die Menschen niedergedrückt und melancholisch zu stimmen, sondern um ihnen zu helfen und sie zu beleben. Hier wird man vielleicht einwenden, daß das Schmücken der Straßen und Geschäfte dazu dient, die Leute zum Kaufen zu animieren. Ja – nur heutzutage haben wir keinen anderen Weg als das Geschäftsprinzip. Und wenn die Menschen diese Tendenz, Geschenke zu machen, bekommen haben, dann ist es doch wunderbar, daß es andere Kräfte gibt, die es zur Aufgabe bekommen haben, Geschenke auf den Weg zu bringen, so daß man die Möglichkeit erhält, sie anzuschauen und seine Einkäufe zu machen. Man wird vielleicht auch sagen, daß Geschenke zu machen, eine Tradition ist, und wenn man selbst Geschenke bekommt, ist man gezwungen, seinerseits ein Gegengeschenk zu machen, da kann man nicht anders. Ja, aber man bedenke, wie wunderbar es wäre, wenn man niemals anders könnte, als seinem Nächsten gegenüber gut und liebevoll zu sein. Das wäre phantastisch!
Es mag einzelne Menschen geben, die das Schenken nicht mögen, aber im grossen und ganzen mögen die Leute es, und sie mögen das schöne Aufgebot in den Städten. An den Sonntagen vor Weihnachten sehen wir Menschen, die glücklich aussehen und viele Päckchen und Pakete bei sich haben, dicht gedrängt in den Straßen. Es würde sicherlich bedrükkend wirken, diese Tradition zu entfernen, und das sollte man auch nicht tun. Es gibt nicht so viel Aufmunterndes in der Welt, daß wir es uns leisten könnten, auf das zu verzichten, was wir haben. Wenn wir auf etwas verzichten sollen, dann um auch unserem Nächsten Zugang dazu zu gewähren, an allen Gütern teilzuhaben. Aber nun existiert diese gewaltige Energieentfaltung und diese Tradition des Schenkens und sie sind Ausdruck für die beginnende Nächstenliebe. Sie sind der Beginn der kommenden Weltkultur, die die Menschen erreichen wird, wenn sie es ausgelebt haben, Kriege zu führen und wenn sie so weit gekommen sind, einander zu verstehen. Dann wird das ganze Jahr über Weihnachtsstimmung herrschen, alle werden alle lieben, im Gegensatz zur heutigen Zeit, in der mehr oder weniger Krieg zwischen allen herrscht, jeder gegen jeden und Nation gegen Nation.
3. Das Ereignis in Bethlehem
Nun gibt es vielleicht Menschen, die behaupten, der Bericht von Christi Geburt sei nur eine Sage, die sicher überhaupt nicht stimmt und Christus sei vielleicht nie geboren worden. Ja, das ist gleichgültig, da es eine Tatsache ist, daß diese Liebesenergie heute existiert. Wenn sie nur ein erfundenes Märchen wäre, dann wäre es fabelhaft, daß eine solche Geschichte eine Tradition und ein solches Aufgebot bewirken kann, das über annähernd 2000 Jahre in jedem Jahr wiederkehrt. Hat man je gesehen, daß andere Autoren eine solche Erzählung formulieren und eine solche Tradition begründen konnten, daß Generation auf Generation sowie Millionen und aber Millionen von Menschen glücklich werden und diese Weihnachtsstimmung empfinden konnten? Nein, das haben wir nicht gesehen. Zwar haben die anderen Religionsstifter ihr großes Echo gefunden, aber sie gehören auch zu den Ausnahmen. Nun ist die Zeit gekommen, wo die Menschen nicht nur verstehen werden, daß das Christusereignis keine Sage ist, sie werden so weit kommen zu verstehen, daß das Weihnachtsevangelium viel mehr ist als der kleine Teil, den sie über die Bibel empfangen haben.
4. Die Geburt des Christuskindes in uns selbst
Das Weihnachtsevangelium mit der Geburt des Kindes in Bethlehem ist nur der Auslöser eines gigantischen Prinzips, das als realistische Tatsache existiert. Wenn dieses Prinzip nicht existierte, würden wir als Tiere im Urwald leben und wären niemals Menschen geworden. Durch dieses göttliche Prinzip, das durch das Ereignis in Bethlehem repräsentiert wird, sind wir über die Tiere hinausgehoben. Unser Bewußtsein hat etwas Zusätzliches bekommen, was wächst und was dabei ist, das tierische Bewußtsein zu überwinden. Dieses Zusätzliche im Bewußtsein können wir Christuskind nennen und wir tragen somit allesamt ein Christuskind in unserem Innern. Das historische Ereignis der Geburt im Stall symbolisiert, daß ein Funke in uns zu einem Zeitpunkt geboren wurde, als wir Tiere waren, daß etwas Eigentümliches geboren wurde. Der beginnende Mensch wurde im Tier geboren, und eine Polverwandlung begann. Das Tier wird durch den Stall mit seinen Unreinheiten und deren unappetitlicher Atmosphäre symbolisiert. Dieses neue im Tier niedergelegte Prinzip macht sich heute als das Menschliche im Menschen in der Form bemerkbar, daß dieser gerne andere beschenken und erfreuen möchte. Das ist dasselbe wie Liebe. Hiervon haben alle Menschen etwas in sich, selbst wenn sie Verbrecher oder bestrafte Personen sind, alle haben diesen kleinen Bewußtseinszustand in ihrem eigenen Innern. Dafür, daß der Stall in vielen Menschen dominiert, können diese Menschen nichts, das kann man keinem vorwerfen, jeder steht auf seiner speziellen Entwicklungsstufe. Das, was man nicht erlebt hat, was man erst morgen oder später erleben wird, kann man heute nicht repräsentieren. Menschen, die einerseits das Christuskind repräsentieren und andererseits der Stall für dieses Christuskind sind, können heute nur das Stadium repräsentieren, zu dem das Christuskind in ihnen herangewachsen ist. Dieses Prinzip wird für denjenigen zur Tatsache, der es erforschen will und der die Fähigkeit hat, es zu beobachten und zu studieren.
Es ist eine Tatsache, daß im unfertigen Menschen zwei Naturen existieren, die tierische und die menschliche. Die tierische ist noch so vorherrschend und hervortretend in der Welt, daß sich die Kultur mit Hilfe des tierischen Prinzips oder des Rechts des Stärkeren schützen muß. Die Nationen wetteifern darum, die stärksten Waffen und die besten Mittel zu bekommen, um eventuelle Widersacher töten und morden zu können. Das tierische Prinzip löst absolut keine Weihnachtsstimmung aus; es ist aber wunderbar zu sehen, daß sich das neue Prinzip zur Weihnachtszeit ganz allgemein in den Menschen bemerkbar macht, wenn die allermeisten gut und liebevoll sein wollen. Das Menschliche ist da. Und der Sinn des Lebens sowie der weitere Weg nach vorn werden durch das unglückliche Schicksal erlebt, das auf das Verkehrte in der alltäglichen Wesensart hinweist.
5. Das Welterlösungsprinzip und die Pyramiden in Ägypten
Diese gewaltige Geburt des göttlichen Prinzips begann vor ca. 90.000 Jahren, als die Menschheit von einigen großen Wesen befruchtet wurde, die auf der Erde inkarnierten. Sie legten auch die Grundprinzipien für die gesamte materielle Wissenschaft in den Pyramiden in Ägypten nieder. Ich will darauf nicht näher eingehen, aber es war eine Geburt, bei der die ersten menschlichen Zustände geboren wurden. Damals waren die Menschen eine Art Tiermenschen, einige waren allerdings so reif, daß man auf sie einwirken konnte, so daß die Humanität wachsen konnte. Sie wuchs ständig, wenngleich man hier vielleicht einwenden wird, daß es das Kriegsprinzip ist, das wächst. Das ist jedoch nicht richtig, denn es gibt niemanden, der in absolutem Sinne den Krieg will, alle wollen den Frieden, sie wissen nur nicht, wie sie ihn erreichen können. Sie glauben, daß sie den Frieden erkämpfen müssen und daß sie eine kolossale Verteidungsstärke und eine kolossale Überlegenheit über andere Wesen brauchen, um Frieden zu erhalten. Man kann aber niemals Frieden erreichen, indem man Macht gebraucht. Frieden erreicht man nur, wenn man selbst Frieden ist.
6. Das Christusprinzip
Was bedeutet das: selbst Frieden zu sein? Das bedeutet, niemals beleidigt zu sein und niemals Brutalität und Gewalt zu erwidern. Wir bekommen sowohl eine Anweisung als auch den Sinn des Christuskindes erklärt, wenn wir ihm bis ins reife Alter folgen. Christus überwand alles Tierische und wurde so vollkommen, daß er am Kreuz auf Golgatha in dem schwersten Leiden, das einem animalischen Körper zugefügt werden kann, seine Feinde lieben und diejenigen segnen konnte, die ihn verfluchten. Er konnte ausrufen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was tun."
Die Mission des Christuskindes ist die, Modell zu sein für die Menschen der ganzen Welt, so daß sie sehen können, was das Ziel ist. Die Vollkommenheit des moralischen Genies offenbarte sich am Kreuz, aber der gewöhnliche Mensch kann nicht plötzlich zum Genie werden. Genies sind dazu da zu zeigen, daß man so wie sie werden kann. Die großen Virtuosen der Musik oder anderer Kunstarten reißen alle anderen mit, sie sind Modelle und zeigen als Tatsache, daß ein solches Stadium erreichbar ist. Das Christuskind von Bethlehem wurde das größte und vollkommenste Modell, das je auf der Welt existiert hat. Es ist völlig gleichgültig, ob man das Ereignis in Bethlehem verleugnet, da sich die Prinzipien trotzdem enthüllen, und es sind die Prinzipien, die gelten, und nicht die äußere buchstäbliche Form. Die Formen wechseln, aber die Prinzipien nicht.
Dieses Prinzip brachte die Menschen dazu, sich zu verändern und damit zu beginnen, praktisch nach diesem äußeren Modell zu leben. Früher war das ein nebelhafter Zustand, weil sie eine so erhabene Liebe nicht verstehen konnten. Es war fast töricht, daß man die rechte Wange hinhalten sollte, wenn man auf die linke geschlagen wurde. Der Sinn ist jedoch, daß man die menschliche Seite hinhalten soll, wenn man auf die tierische Seite geschlagen wird. Man wandte Christus die tierische Seite hin, als man ihn mit Gewalt und Macht in schlimmsten Leiden ans Kreuz schlug. Er wandte die andere, die menschliche Seite hin, und damit zeigte er seine Überlegenheit und machte es zur Tatsache, daß man so werden kann und daß man so zum Menschen in Gottes Ebenbild wird. Er sagte auch "Ich und der Vater sind eins", und ich kann dasselbe sagen. Ich habe erlebt, mit diesen Gesetzen eins zu sein, und es ist mein Leben geworden, diesen Liebeszustand zu zeigen. Das, was ich zeige, hat mir der Vater gegeben, das ist nichts, was ich gelesen habe oder was mir erzählt wurde, sondern etwas, das direkt aus dem Weisheitsmeer durch mein eigenes Bewußtsein in mich einströmt.
7. Die Kreuzigung des Christuskindes in uns selbst
Das Christuskind wuchs heran, um das Modell für die gesamte Menschheit zu werden und dieses Prinzip wächst nun im Menschen. Selbstverständlich soll man das Ereignis in Bethlehem und Christus am Kreuz nicht vergessen, aber das Wichtigste ist, daran zu denken, daß man nicht das kleine Christuskind kreuzigt, das man in seinem eigenen Innern trägt. Die Menschen kreuzigen sich selbst, wenn sie Ursachen schaffen, die zurückkommen und ihr Leben zerstören, z.B. durch unselige Genußmittel und falsche oder entgleiste Gedankeneinstellungen.
Je mehr man sich daran gewöhnt, zu geben anstatt zu nehmen und anderen zu verzeihen und zu vergeben, was sie einem angetan haben, desto mehr befindet man sich auf dem richtigen Weg und dann wird man entdecken, daß einem damit eine außerordentlich große Freude beschert wird. Es löst keine Freude aus, einen Widersacher zu Boden zu schlagen; in diesem Falle wäre man sehr primitiv und so primitiv ist der große oder beste Teil der Weltbevölkerung nicht. Die meisten schlagen ungern und sie schlagen nur, weil sie davon ausgehen, daß sie gezwungen sind, das zu tun. Aber das sind sie in Wirklichkeit nicht. Wenn man heute damit beginnt, Unbehaglichkeiten nicht erwidern zu wollen, bekommt man dafür ein gutes Karma, aber man sollte nicht glauben, daß das ganze damit vorbei ist, so daß man kein weiteres Karma erhält. Das, was einmal gesät wurde, wächst und ist auf dem Weg zurück, ob es behaglich oder unbehaglich ist. Selbst wenn man beginnt, nach dem Christusprinzip zu leben und die rechte Wange hinzuhalten, wird man nicht zur gleichen Zeit frei von Unbehaglichkeiten. Vielmehr hat man eine gute Saat gesät, und wenn die geerntet werden kann, ist viel überwunden, man hat ein Gefühl dafür bekommen, was das Richtige ist. Es gilt, auf eine Wellenlänge mit dem Leben oder mit der Gottheit selbst zu kommen.
8. Die Magie des Gebets
Es ist ganz ausgezeichnet und göttlich, daß man durch andere Menschen Beratung bekommen und an Schulen studieren kann usw., aber wenn es darum geht, diese moralische Lebensform zu erreichen, dann ist den Menschen eine außerordentlich große Möglichkeit gegeben, die sie oft nicht kennen. Sie haben das Gebet in sich angelegt, das aber ein Mysterium für sie ist. Und so lange es das ist, können sie es nicht richtig benutzen. Das Gebet hat eine gewaltige Magie, die gebraucht werden kann, wenn man beginnt, auf die richtige Weise leben und eine Wesensart schaffen zu wollen, die des vollkommenen Menschen würdig ist. Durch das Gebet ist viel Hilfe zu bekommen, es gibt ganze Welten von unsichtbaren Wesen, die nur das zur Aufgabe haben, der Menschheit zu helfen. Man kann aber nur mit ihnen in Berührung kommen, wenn man mit ihnen auf eine Wellenlänge kommt.
Es hat keine Bedeutung, daß man sie nicht kennenlernen kann und sie nicht mit Namen kennt, aber es hat eine Bedeutung, daß man mit seinem Gedankengang auf jene Höhe oder Wellenlänge eingestellt ist, auf der die Schutzengel leben. Dann wird man entdecken, wie der Schutz in einen hineinwachsen kann und wie man Mut bekommt, das entgegenzunehmen, was scheinbar ungerecht ist. Nichts ist ungerecht, denn niemand kann Unrecht tun und niemand kann Unrecht erleiden.
9. Wie das Schicksal ausgelöst wird
Unrecht kann nicht vorkommen, aber die Menschen glauben das, da es so vieles gibt, was so aussieht, als ob es Unrecht sei, aber davon sollte man wegkommen. Alles, was man sowohl an hellem Schicksal wie auch an unangenehmen Zuständen und dunklem Schicksal erlebt, ist etwas, was man selbst gesät hat. Die Energie geht vom Ursprung aus und kehrt wieder zum Ursprung zurück, sie kann sich auf keine andere Weise bewegen. Auf dieser Reise durch den Raum wird die Energie durch andere Wesen gefördert, die auf derselben Wellenlänge sind, und dadurch bekommen wir unser Schicksal durch andere Wesen zurück. Ist es etwas Glückliches, Helles oder Schönes, dann kommt es durch Menschen, die empfänglich für diese Wellenlänge sind, und wir erhalten es in Form von Geschenken, Freundlichkeit usw. Sind es dunkle Zustände und brutale Dinge, die wir erleben sollen, dann kommen sie durch Menschen, die sich auf einer solchen Ebene befinden, daß sie auf eine Wellenlänge mit dieser Art von Energie kommen können.
10. Kosmische Erleuchtungsblitze und mentale Kurzschlüsse
Wenn man es versteht zu unterscheiden, was tierisch ist und was menschlich ist, und wenn man sich dahin vorarbeitet, ständig in menschlichen Gedanken, Auffassungen, Blickwinkeln und in menschlicher Wesensart zu leben, dann bekommt man die Sicherheit, sich ständig auf einer Wellenlänge mit der Vorsehung zu befinden. Das ist es, eins mit dem Vater zu sein, und das ist wirklich ein Zustand, den man erreichen kann, es ist ein Zustand, in dem ich lebe und über den ich daher sprechen kann. Alle, die Menschen geführt haben und die kosmische Erleuchtung bekommen haben, sind in einem Zustand gewesen, in dem sie auf diese Wellenlänge kommen konnten. Es geschieht zuweilen, daß Menschen einen kosmischen Erleuchtungsblitz bekommen, und den bekommen sie nicht in einem Wutanfall, sondern wenn sie sich innerhalb eines menschlichen Gedankengangs, in einem glücklichen Zustand, in einer Liebesentfaltung einem anderen Wesen gegenüber befinden. Bei einem kosmischen Erleuchtungsblitz ist davon die Rede, mit elektrischen Kräften auf eine Wellenlänge zu kommen. Dies geschieht aber auch bei Kurzschlüssen, bei denen Menschen sich streiten oder in die Haare geraten. Das Normale ist, daß sich die Dinge in Harmonie befinden, daß nichts beschädigt wird und alles seine Vollkommenheit bewahrt, aber im Zusammenhang mit Brutalität, Gewalt und Töten ist von Kurzschlüssen die Rede. Durch den Umgang mit Elektrizität wissen wir, wie es zischt und faucht, wenn ein Kurzschluß passiert und das Licht ausgeht. Ganz genau dasselbe ist es, was mit zwei Menschen passiert, die in Streit geraten und einander Schaden zufügen. Wo ist da die Liebessympathie geblieben?
11. Die Weihnachtstradition prägt die Menschen
Es gibt viel zu lernen, wenn man das Christusprinzip und das Weihnachtsevangelium studiert, und es ist göttlich, daß es so weit gekommen ist, die Menschen eine kurze Zeit des Jahres zu beherrschen. Die Menschen wissen faktisch nicht warum, aber sie sind alle froh, es wird alles geschmückt und herausgeputzt, man lädt Menschen zu sich nach Hause ein und verbringt zusammen eine schöne Zeit, man beschenkt sich und sieht es als eine schöne Zeit an. Diese Tradition besteht nun annähernd 2000 Jahre und die meisten erwachsenen Menschen haben helle und schöne Erinnerungen an die Weihnacht ihrer Kindheit, die sie für ihr ganzes Leben geprägt hat.
Jetzt befinden wir uns zwar in einer Zeit, in der man dabei ist, das Religiöse zu verlieren, da die äußere Form naiv wirkt, man sieht aber deutlich, daß die Weihnachtsstimmung dennoch existiert. Als wir durch deutsche Soldaten, die nicht wirklich an eine Vorsehung glaubten, besetzt waren, sahen wir, daß sie eine ganze Menge zusammenklappbarer Weihnachtsbäume bei sich hatten. Sie hatten das Weihnachtsprinzip, die Tradition nicht verlassen, das Menschliche wohnte in ihnen. Weihnachten wohnt in uns und niemand kann es wegnehmen. Es kann vielleicht durch äußere Ereignisse verschleiert werden, aber es kommt darauf an, sich daran zu machen, aus der Stimmung zu lernen, die hier mitten im Winter herrscht.
12. Weihnachten rund um's Jahr. Das allergrößte Weihnachtsgeschenk
Diese herrliche, leuchtende mentale Sphäre, die in dem äußerlichen, physisch dunklen Klima aufleuchtet, sollte nicht entbehrt werden. Man stelle sich vor, wie schwer es wäre, ohne Weihnachtszeit und Weihnachtsstimmung über die dunklen Tage zu kommen, insbesondere weiter oben im Norden. Diese Weihnachtszeit beginnt nun zu wachsen – es ergäbe keinen Sinn, wenn sie auf eine bestimmte Zeit des Jahres begrenzt bleiben sollte. Es gibt Menschen, die das ganze Jahr über im Weihnachtsprinzip leben, aber die große Masse, die gewissermaßen suggeriert ist, erlebt es nur zur Weihnachtszeit. Viele Menschen haben jedoch Weihnachten in sich, sie haben dieses Prinzip des Gebens, diese Milde und die Lust, Gutes zu tun. Das allergrößte Weihnachtsgeschenk, das einem Wesen widerfahren kann, ist dieses menschliche Prinzip, das die Vorsehung im Tier angelegt hat. Alle Menschen tragen dieses göttliche Geschenk in sich, das sie verändern wird und das sie von den Leiden, Sorgen und Beschwerlichkeiten wegführen wird, die sie heute haben.
13. Das Leid hinterläßt die göttliche Fähigkeit der Humanität. Gefühl und Intelligenz
Das Weihnachtsprinzip kann durch nichts niedergehalten werden. Selbst wenn man dagegen arbeitet, wächst es, denn wenn man verkehrt handelt, entstehen Leiden, Beschwerlichkeiten und unglückliche Zustände, die gerade die Humanität fördern und dem Menschlichen im Menschen Nahrung geben. Das Tier spürt das Leid in sich selbst und muß es bekämpfen, der Mensch aber soll durch dieses göttliche Prinzip dazu heranwachsen, nicht nur das Leiden in sich selbst zu spüren, sondern auch in anderen spüren zu können, sei es nun Tier oder Mensch. Die durchlebten Leiden machen den Menschen liebevoll und die Fähigkeit, Leiden in anderen Wesen zu spüren, wird zur Triebfeder in der Entwicklung. Daher sollte man nicht so traurig darüber sein, daß es Perioden gibt, in denen man sich in dunklen Zuständen und Leiden befindet, denn dadurch macht man Erfahrungen, die die göttliche Fähigkeit der Humanität hinterlassen.
Hier in dieser Welt, wo alle um das tägliche Brot kämpfen müssen, wird ganz sicher die Intelligenz entwickelt und darüber hinaus kann sie in Schulen und Hochschulen ausgebildet werden. Anders verhält es sich mit der Humanität – die kann nicht in Schulen gelernt werden, sie kann wohl theoretisch aufgezeigt werden und das kann eine gewisse Unterstützung sein, aber dadurch wird man kein besserer Mensch. Die Humanität entwickelt sich durch unsere Fehler, die uns Leiden einbringen. Das Leid ist eine Glocke, die läutet, wenn Gefahr droht, und je mehr wir vom Natürlichen wegkommen, desto mehr Schmerz entsteht, so daß wir umkehren. Obwohl man nicht davon befreit werden kann, den Finsterniskontrast kennenzulernen, gibt es keinen Menschen, der jemals verloren geht. Ewige Verdammnis existiert nicht, alle sind auf dem Weg, alle sind in der besten göttlichen Obhut.
14. Wenn du recht tust, darfst du aufblikken
Wir haben die Freiheit bekommen zu tun, was wir wollen, wir können das Tierische fördern oder das Menschliche. Das war es, was Gott zu Kain mit den Worten sagte: "Wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon." Gutes zu tun, ist genau das, nämlich Geschenke zu machen und liebevoll zu sein, und Geschenke müssen nicht materiell sein. Seine Liebe zu geben, gute Gedanken zu senden und andere Menschen zu Freude und Lebenslust zu animieren, sind auch großartige Geschenke. Tut man das, so wird man von seinen Mitwesen geliebt und ist bei ihnen beliebt. Tut man das Gegenteil, d.h. tut man Böses, dann lauert an der Tür die Sünde, dann werden Krankheiten, Armut, Not und Elend kommen.
15. Das Christusereignis ist eine Offenbarung des Lebensprinzips
Es ist deutlich zu sehen, daß das Christusereignis in Bethlehem nichts Erfundenes sein kann, wenn es eine solch gewaltige Nachwirkung hervorbringen konnte. Das liegt daran, daß es das Leben selbst zum Ausdruck bringt, es ist eine vollständige Offenbarung des Prinzips, das dem Leben eigen ist, wie man selbst überall nachprüfen kann.
Am Kreuz demonstrierte Christus die Kulmination der Liebe, die das Modell für jenes Christuskind ist, das wir in unserem eigenen Bewußtsein haben. Das Tierische, das u.a. sagt "Das fehlte gerade noch, sich damit abzufinden", ist der schlimmste Feind; das ist das, was uns zwingt, im Stall zu bleiben: im Schmutz und in den Traditionen der Finsternis. Das einzige, was die Menschen aus dem Stall befreien und sie hinaus in die frische, klare Luft mit blauem Himmel, Sonne, Licht und Wärme bringen kann, ist eben, das "lieber zu geben als zu nehmen" zu fördern. Dadurch wächst das Christusprinzip und das Tierische degeneriert und verschwindet. Aus dieser Finsternis wird der vollkommene Mensch auferstehen und das ist die Erfüllung des Planes, den Gott mit dem Menschen hat, nämlich: "der Mensch in Gottes Abbild, ihm gleichend".
16. Auf den Schwingen der Intuition. Die große Geburt
Welche Bedeutung hat es, daß man gut und liebevoll wird? Ja, das bedeutet, daß man von der dunklen physischen Welt und ihren Traditionen loskommt und die Weisheit aller Welt erleben wird. Schon im physischen Zustand kann man auf eine Wellenlänge mit der Weisheit kommen und einen wirklich verklärten Zustand erleben, in dem man z.B. Unsterblichkeit, ewige Existenz und die göttliche Weisheit, die das gesamte Weltall führt und steuert, als Tatsache erleben kann. Man wird sich als eins mit dieser ungeheuren Kraft und mit diesem unermeßlichen Wesen wahrnehmen, man bekommt eine kolossale Selbstsicherheit und die Angst verläßt einen. Der Tod existiert nicht mehr länger.
Die große Geburt ist ein Zustand, der eintritt, wenn man – nicht mit Macht, sondern durch natürliche Anlagen – die Fähigkeit erlangt hat, sich selbst zu beherrschen und das Menschliche in sich selbst zu leben und zu fördern. Alle Wesen in Pflanzen-, Tier- und unfertigen Menschenformen hier auf der physischen Ebene leben in einem Embryozustand vor der großen Geburt, die die Menschen durchmachen, wenn sie das leisten können, was Christus am Kreuz auf Golgatha tat. Danach können sie beginnen, sich von den physischen Inkarnationen zu verabschieden, mit diesem physischen Anhang oder dieser schweren Materie zu einem Ende zu kommen, und sie werden in einer strahlenden Welt leben, in der alles dem Gedanken gehorcht. Wenn man etwas erschaffen will, z.B. ein Kunstwerk, so geschieht das auf das Gebot des Gedankens hin, ohne daß man irgend eine Hilfe braucht. Man befindet sich in einer Welt, in der die Materie dem Gedanken gehorcht; man beginnt, ein erwachsener Mensch im Leben selbst zu werden und das wirkliche vollkommene Leben zu leben.
17. Das Erleben der Nähe Gottes. Das Weihnachtsprinzip
Die Menschen werden schon hier in der physischen Welt den vollkommenen Zustand erreichen. Und die ersten großen Wirkungen bestehen aus dieser Weihnachtsstimmung, die zur Weihnachtszeit in die Menschen einzieht. Die Weihnachtsstimmung, die Freude über mobilisierte Liebe und Freundlichkeit einem selbst gegenüber ist, bewirkt, daß man auch selbst gerne Geschenke machen möchte, und das ist es, was Not tut. Wenn alle lieber geben als nehmen würden, hätten die Menschen schon Vollkommenheit erreicht. Das haben sie noch nicht, aber sie sind so weit gekommen, daß sie den göttlichen Plan zu verstehen beginnen können, wenn er ihnen in Form von kosmischen Analysen vorgelegt wird, die die kolossale Logik und Liebe zeigen, die hinter dem ganzen liegt.
Das Prinzip des Christuskindes und der Logik und Liebe, die im Menschen angelegt sind, muß wachsen und einige sind in diesem Wachstum so weit fortgeschritten, daß sie damit beginnen können, Gottes Nähe in allen Dingen zu spüren und Gott im Nächsten zu sehen. Wenn ich alle Menschen in diesem Vortragssaal sehe, dann sehe ich Gottes Angesicht, das ist Gottes Sprachrohr mir gegenüber, und ich bin Gottes Sprachrohr diesen Menschen gegenüber. Wir können ohne Gott nicht existieren, der alle Lebewesen als sein Sprachrohr oder sein Offenbarungsmittel benutzt. Es handelt sich also darum, welches Organ man für Gott sein will, ob man Scharfrichter und derjenige sein will, der geißelt, oder ob man derjenige sein will, der Wunden heilt, der liebkost und segnet.
Die Menschen sind so weit gekommen, daß sicher allesamt am liebsten segnen möchten, und diesen Segen strahlt man aus, indem man liebevolle Blicke, einen warmen Händedruck, Geschenke usw. austauscht; das ist das Weihnachtsprinzip. Die Weihnachtsstimmung ist die Atmosphäre der neuen Weltkultur, die die Menschen zu spüren beginnen können wie die Seeluft in der Nähe des Meeres. Je mehr man selbst sein eigenes Wachstum in diesem Bereich fördert, desto schneller ist die Menschheit mit Krieg und allem Finsteren fertig, und dadurch wird man den wirklichen Frieden in seinem eigenen Inneren erleben und sich eins mit der Gottheit fühlen.
Aus einem Vortrag vom 15.12.1958. Tonbandaufzeichnung bearbeitet durch Ole Therkelsen und gutgeheißen durch den Rat. Übersetzung: Christa Rickus

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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