<br />
<b>Warning</b>:  Use of undefined constant STJERNESYMBOL_ALT_TEKST - assumed 'STJERNESYMBOL_ALT_TEKST' (this will throw an Error in a future version of PHP) in <b>/var/www/martinus.dk/public_html/da/artikeldatabase-old2/i_bodystart.php</b> on line <b>22</b><br />
STJERNESYMBOL_ALT_TEKST


Suchwörter:     Ganze Wörter     Wortanfang  Hilfe   

Artikelübersicht

M1184
Die Weltepoche des Christentums
Von Martinus

1. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen
Viele Menschen kennen das Christentum gar nicht von Grund auf, aber es ist in Wirklichkeit das letzte Entwicklungsstadium, bevor der Mensch die Berufung erfüllt, zum "Menschen als Abbild Gottes" zu werden. Das kann einem vielleicht seltsam vorkommen, wenn man das Christentum nicht kennt. Es geht jedoch nicht nur von Jesu Zeiten aus, sondern noch weiter zurück und wurde, lange bevor er geboren wurde, verheißen. Zum ersten Mal hören wir davon, als Gott zu Abraham spricht: "Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen." Abraham war ja ein braver Mann, der bereitwillig alles, was auch immer, für Gott opferte. Als Gott ihn prüfte, war er dazu bereit, seinen geliebten Sohn zu opfern, und das war bereits eine großartige Erfüllung des Christentums. Da begann das Christentum, und es wurde mittels des Judentums verkündet. Die Propheten sprachen von dieser Welterlösung, und man sah in gespannter Erwartung einem Erlöser und einer neuen, kommenden Weltepoche entgegen.
2. Das Ziel des Christentums ist der fertige Mensch als Abbild Gottes
Das jüdische Volk war das erste, das an einen einzigen wahren Gott zu glauben begann. Die anderen Völker um die Juden herum glaubten an mehrere Götter. Blicken wir noch weiter zurück, dann sehen wir, dass viele Kulturen auf der Erde existiert haben, und alle haben sie dazu beigetragen, die Menschen vorwärts zu führen, der Erschaffung des Menschen als Abbild Gottes entgegen. Selbstverständlich haben nicht alle Menschen, die vor dem Judentum und dem Christentum lebten, ihre Entwicklung hier vollbracht. Viele mussten die letzten Stadien auf anderen Himmelskörpern vollbringen. Es gibt eine Unmenge von anderen Himmelskörpern, auf denen die Entwicklung weiter gekommen ist als hier, und auch viele andere, auf denen sie niedriger stehend ist oder sich auf derselben Stufe befindet wie hier.
Wenn die Wesen sich zu einem Stadium entwickeln, in dem sie auf einem Himmelskörper nicht die nötige geistige Nahrung und Befriedigung bekommen können, dann hat dieser bei der Reinkarnation keine Anziehungskraft mehr für sie. Sie müssen dort geboren werden, wo die richtigen Bedingungen vorhanden sind, und das gilt nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Tiere. Letztendlich entsteht jedoch hier auf der Erde ein Entwicklungszustand, in dem die Menschen das fertige Stadium erreichen und hier in physischer Materie zum "Menschen als Abbild Gottes" werden können. Dank des Christentums und Jesu Verkündigung und der Wesensart, die er an den Tag legte, ist diese Epoche jetzt gekommen.
3. "Das auserwählte Volk Gottes"
Die Moral des Judentums war "Auge für Auge und Zahn für Zahn", d.h. Rache und Strafe. Man glaubte, dies müsste der Gottheit gefallen, weil sie erbost war und strafen wollte, und sich an denjenigen Wesen rächen wollte, die das Gesetz nicht erfüllten. Da gab es so etwas wie Gott zu lieben nicht; er war ein Wesen, das man fürchten musste und vor dem man Angst hatte. Man musste sich aus Angst an das Gesetz halten. Es ist deutlich zu sehen, dass ein solches Kulturfundament nicht das Endziel sein konnte. Es kann keinen Sinn haben, dass die Wesen wie dressierte Tiere das Gesetz des Daseins erfüllen, doch ist dies ein Stadium auf dem Weg zum Ziel. Die Juden nannten sich selbst das auserwählte Volk Gottes, und alle anderen Völker nannten sie Heiden. Sie waren der Meinung, dass sie in der besonderen Gunst der Gottheit standen. Wir erkennen jedoch, dass es nicht so war, denn es gibt niemanden, der bei der Gottheit besondere Gunst genießt. Die Gottheit ist kein Wesen, das besondere Günstlinge hat. Sie ist kein Wesen, dem man schmeicheln kann, indem man sich gut mit ihm steht oder bei dem man bestimmte Vorteile hat. Es gibt kein Wesen, das die Gottheit weniger liebt als andere, unabhängig davon, ob es ein Tier oder ein Mensch ist. Das ganze Weltall basiert auf Liebe.
4. Verkündigungen und Prophezeiungen über den Messias
Innerhalb der Entwicklung des Christentums haben wir zwei Epochen hinter uns gebracht und befinden uns nun am Anfang einer völlig neuen Epoche. Die erste Epoche war, wie schon erwähnt, das Judentum, die andere das Christentum, das eine einzige große Verkündigung im Judentum war, d.h. eine riesige Verkündigung über einen Welterlöser, einen Messias, der kommen sollte. Dieses Prinzip der Verkündigungen macht sich in allen Kulturen geltend. Eine Kultur kommt nicht überrumpelnd als große Überraschung zustande; sie wird immer im Voraus verkündet. In unserer Zeit gibt es auch viele Verkündigungen über die Zukunft, d.h. über eine Kultur, die kommen wird. Bezüglich der Verkündigungen über unsere Zeit ist es interessant zu sehen, wie sich die Verkündigungen der Vorwelt erfüllt haben.
Die Propheten verkündeten, dass im jüdischen Volk ein Welterlöser geboren werden sollte, d.h. die Juden waren sich darüber im Klaren, dass die Kultur, in der sie lebten, nicht das fertige Stadium sein konnte. Sie wollten erlöst werden, sie waren nicht zufrieden, denn sonst wäre es doch grundlos gewesen, einen besseren Zustand zu erwarten. Sie waren darauf eingestellt, dass nur die Juden in Gottes Gunst standen, andere Menschen bedeuteten überhaupt nichts, die zählten nicht, auf die brauchte man keine weitere Rücksicht zu nehmen. Die Juden selbst waren jedoch Gottes auserwähltes Volk. Sie begannen an den einen wahren Gott zu glauben, stellten sich aber vor, dass dieser Gott ebenso sein musste wie die Menschen. Diese Kultur basierte also auf dem Prinzip "Auge für Auge und Zahn für Zahn", d.h. auf Strafe und Rache. Das Gottesbild hatte nicht viel mit Liebe zu tun. Man betrachtete Gott als einen großen Herrscher, als ein gewaltiges allmächtiges Wesen, das jederzeit strafen, töten und morden konnte, wenn man sich nicht an die vorgeschriebenen Gesetze hielt, die die Propheten und Moses erlassen hatten. Wenn dies sich ändern sollte, musste etwas geschehen, und somit begann die Veränderung oder die neue Epoche im Judentum.
5. Der Messias – der Welterlöser
Das Merkwürdige geschah, dass ein Mensch geboren wurde, der ganz anders war als die Menschen im Allgemeinen. Schon als Zwölfjähriger zeigte er, dass er in psychischen Dingen sehr bewandert war und als Dreißigjähriger, mit der Kraft seines beginnenden Mannesalters, besaß er eine außerordentliche Weisheit, die sich nicht nur durch seine Reden und Predigten offenbarte, sondern noch viel mehr durch seine Wesensart. Er war ein merkwürdiger Mensch, der von den jüdischen Gesetzen völlig abwich. Die Juden hatten zwar erwartet, dass etwas geschehen würde, was eine höhere Kultur schaffen konnte, aber dass man die rechte Wange hinwenden sollte, wenn man auf die linke geschlagen wurde, dass man nicht strafen, sondern in allen denkbaren Situationen vergeben sollte, das konnte nicht richtig sein, darauf konnte doch keine Kultur aufgebaut werden. Fast das ganze Leben Jesu war ein Gegensatz dessen, worauf man sonst sein Leben basierte, und deshalb kämpfte man selbstverständlich gegen diesen mentalen Zustand, und man ging davon aus, dass dieser ein Irrglaube sei, der aus der Menschheit entfernt werden müsse, und so kreuzigte man Christus.
6. Das Christentum wächst wie eine Pflanze
Damals, als man Christus kreuzigte, war die Saat einer neuen Epoche schon in die Menschen hineingelegt worden. Es gab viele Menschen, für die Jesu Worte, seine Gleichnisse und sein Wesen zur Realität, zu Fleisch und Blut, zu ihrem Leben geworden waren. Wir haben gesehen, wie sie sich später hinrichten, kreuzigen und wilden Tieren vorwerfen lassen konnten, weil sie das nicht leugnen konnten, was sie erlebt hatten. So wurde eine neue Weltepoche in Fleisch und Blut geboren. Sie konnte nicht getötet und nicht vernichtet werden, sie war eine Pflanze, die immer weiter wuchs. Sie wuchs über das Judentum hinaus zu den Heiden, und hier breitete sie sich aus und machte die Völker und Staaten, die sie annahmen, zu den größten und stärksten Mächten der Welt.
7. Das Schicksal der Juden und ihr Exil
Da die Juden dies nicht verstanden und noch nicht genügend entwickelt waren, degenerierte das Judentum, und sie gingen ins Exil, so wie es schon früher war während ihrer speziellen Kultur in Palästina. Bisweilen lebten sie im Exil, dann hatten sie wieder ihr eigenes Land, aber zuletzt kam es zum großen Exil, und die Juden wurden über die ganze Welt verstreut. Wie hängt das nun damit zusammen, dass sie das auserwählte Volk waren? – Ja, wir kommen nicht daran vorbei, dass sie dessen ungeachtet so hervorragend entwickelt waren, dass der Messias in diesem Volk zur Welt kommen konnte. Innerhalb dieses Kulturgebiets gab es wirklich Menschen, die so reif waren, dass diese kosmische Saat in sie hineingelegt werden konnte.
Betrachten wir das Judentum, dann sehen wir ein vollständiges Gegenstück zu dem, was wir in unserer Zeit erlebt haben. Wir sehen ein grausames Foltern und Misshandeln der Kriegsgefangenen von Seiten der Juden und ein grausames Verhalten gegenüber den Besiegten, genauso wie wir es im zweiten Weltkrieg erlebt haben, als ungeheuer grausame Kräfte in besonderem Maße gegen die Juden gerichtet wurden. Warum wurden nun diese Kräfte gegen die Juden gerichtet? – Ja einige meinen, das sei geschehen, weil sie Christus gekreuzigt hatten. Das war nicht der Grund, aber es lag doch ein besonderer Sinn darin. Es ist geschehen, weil sie noch nicht ausreichend entwickelt waren und also noch nicht genug gelitten hatten. Sie konnten sich nicht mit denjenigen messen, die Jesu Jünger wurden, und konnten somit keinen Boden für diese neue Saat sein. Das konnten nur diejenigen innerhalb des Judentums, die Jesu Wesen als etwas Göttliches auffassen konnten. Da die anderen Juden dafür nicht reif genug waren, musste das Judentum zerbröckeln. Es gab keine Grundlage dafür, sie als ein Volk zu erhalten, und so wurden sie über die ganze Welt verstreut.
8. Ein guter Boden für das weitere Wachsen des Christentums außerhalb des Judentums
Die Weltkultur oder die christliche Epoche breitete sich also im Heidentum aus, d.h. in den Staaten außerhalb des Judentums, die jetzt christlich sind. Besonders hier in Europa waren diese Staaten in einem Stadium, in dem sie der alten Götter überdrüssig waren. Hier gab es viele Menschen, die so entwickelt waren, dass sie Abscheu vor Strafe, Totschlag, Mord und einem Dasein voller Furcht und Angst empfanden. Sie waren dabei, aus den alten heidnischen Vorstellungen herauszuwachsen, und somit gab es hier einen guten Boden für das weitere Heranwachsen des Christentums. Das Christentum entwickelte sich so, dass es zum Fundament der Regierungen wurde und zur Grundlage für die Gesetzgebung usw. dieser Mächte, aber selbstverständlich konnten sie dem Vorbild nicht Genüge tun. Christus war das Vorbild. Der Kern der gesäten Saat war Jesu Bergpredigt, sein Wesen, seine Meinung über die alltägliche Sachlage und über die gegenseitigen Beziehungen unter den Menschen. Sie sollten es lernen, einander zu lieben, so wie er die Menschen liebte. Ein Heidenvolk konnte selbstverständlich nicht völlig dazu übergehen, sich nach dem Vorbild zu richten. Es ist wie mit einem kleinen Kind, das lernen soll, ein Instrument zu spielen. Es kann nicht sofort zum Virtuosen werden, bis dahin vergeht eine lange Zeit.
9. Religiosität, die auf Instinkt und Gefühl basiert
Obwohl die Menschen seit fast 2000 Jahren auf das christliche Verhalten eingestellt sind, haben sie es dennoch nicht erreicht, weil es noch zu hochgespannt ist. Außerdem gibt das Christentum keine spezielle wissenschaftliche Erklärung seiner Belehrung oder Fazits. Es sagt nur: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und Gott über alles". "Du sollst nicht stehlen, du sollst nicht lügen". "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" usw., aber es gibt keine logische Erklärung dieser Fazits.
Im Judentum war man nicht fähig, die Gottheit anders zu beurteilen, als dass sie so sein müsse, wie die Menschen im Allgemeinen, d.h. rächend und strafend. Dass Gott existierte, erlebte man mittels des Instinkts, und mittels des Gefühls versuchte man, sich Vorstellungen und Bilder zu schaffen, aber diese wurden zu unlogischen Phantasiebildern, selbst wenn man der Ansicht war, sie wären logisch.
10. Der Materialismus ist ein Abschnitt in der Erschaffung des Christentums
Die Menschen sollten jedoch nicht mit beschränkten Fähigkeiten auf derselben Stufe stehen bleiben, und demzufolge entwickelte sich in ihnen eine Fähigkeit zum Analysieren. Sie entwickelten ein Intelligenzvermögen, begannen Intellektualität zu entfalten und wurden deshalb sehr davon in Anspruch genommen, was sie mit Hilfe dieses Vermögens erleben konnten. Eine völlig neue Welt öffnete sich ihnen. Sie waren die ganze Zeit über auf das Geistige eingestellt gewesen, das sie in keinem besonderen Ausmaß realistisch erleben konnten, aber nun stellten sie sich auf eine greifbare Welt ein. Man konnte sich eine kolossale Menge Wissen und Aufklärung aneignen, hier musste also der Weg zu Gott und zur Lösung des Lebensmysteriums zu finden sein. Das Bewusstsein und Interesse wurde selbstverständlich von jenen Gebieten angezogen und gebunden, auf denen man zu realistischen Tatsachen kommen konnte, und der Bereich des von anderen Menschen Überlieferten, d.h. was man glauben sollte, degenerierte. Hier bekam das Christentum eine andere Form, und hier begannen solche Dinge wie Gott, das ewige Leben, dass man nach dem Tode weiterleben konnte, die Reinkarnation und dergleichen zu verschwinden. Man hatte keine Zeit, sich damit zu beschäftigen, denn man konnte auf die neue Art und Weise viel bessere Aufklärung erhalten, z.B. mit Hilfe der Mikroskope und großer Fernrohre. Man bekam eine Menge neuer Apparaturen und so ging es immer weiter, bis man so weit gelangt war, die physische Welt beherrschen zu können. Man konnte die Materie beherrschen und die enormen Kräfte der Natur für sich arbeiten lassen. Dieser enorme Bereich musste die Menschen natürlich gänzlich beschäftigen, und so sollte es auch sein, denn all das war nicht Sünde, Gottlosigkeit und Glaubensabfall, sondern ein Abschnitt in der Erschaffung des Christentums.
11. Gefühls- und Intelligenzwahrnehmungen
Zu der Zeit, als Jesus geboren wurde, hatte man für die Aussaat der höheren Ethik des Christentums ein ausreichendes Gefühl, aber man hatte nicht genug Erfahrungen, um die eigene Lebensweise so zu ändern, dass sie mit der Lebensweise Jesu in Berührung kam. Dazu waren mehr Erfahrungen nötig. Die Menschen mussten ausprobieren und erfahren, was es heißt, die alten Tatsachen zu ignorieren, auf rein materialistischer Basis Regierungen zu bilden und Beziehungen zu anderen Staaten zu etablieren. Da man sich nach und nach immer weniger mit religiösen Dingen, d.h. mit Gott beschäftigte, wurden Waffen und Militarismus das einzige wirkliche Fundament für die Kultur und das Bestehen eines Landes.
12. Die materielle Kulmination
Es handelte sich darum, die bestmöglichen Waffen zu haben und deshalb konzentrierte man sich darauf, die genialsten Mordwaffen zu konstruieren, und hier erreichte die Menschheit die allerhöchste Tüchtigkeit. Es war die Kulmination der materiellen Entwicklung, und diese Epoche wurde im höchsten Grade mit Hilfe der Waffengewalt aufrechterhalten. Viele Menschen wurden unterdrückt, und die starken Staaten unterdrückten die anderen. Welche Staaten unterdrückten im besonderen Grade die anderen Staaten? – Ja, das waren die, in denen das Christentum gesät war. Die christlichen Staaten waren die stärksten Mächte der Welt geworden. Dies kommt einem vielleicht merkwürdig vor, aber es war ein Abschnitt im Erschaffen von Wissen, es war ein riesig großer Bereich für Belehrung, innerhalb dessen die Menschen tun durften, was sie selber für richtig hielten. Sie durften sich von Propheten, heiligen Büchern und den psychischen Prinzipien trennen, um sich gänzlich auf die materiellen Erscheinungen zu verlassen.
13. Eine neue Epoche in der Erschaffung des Christentums
So erreichten die Menschen das derzeitige Stadium, das eine Epoche in der Erschaffung des Christentums ist, in der man erlebt, dass das Leben doch einen Sinn hat. Man ist in ein Stadium gekommen, in dem der Sinn des Daseins vermisst wird und in dem man entdeckt hat, dass es nicht der Zufall sein kann, der die Welt regiert. Je mehr der Mikrokosmos, der Makrokosmos und der Zwischenkosmos erforscht werden, desto mehr sieht man ein, dass das Endfazit der Schöpfungen der Natur erweist, dass diese überall zur Freude und zum Segen für Lebewesen sind. Man beginnt zu verstehen, dass die Dinge dort noch nicht fertig sind, wo es in der Schöpfung der Natur Leiden, Schmerzen, Sorgen und Kummer gibt. Die Menschen sind jetzt dabei, eine Epoche zu beenden, in der sie mit Hilfe der intelligenzbasierten materiellen Forschung, die ihnen nicht den geringsten Anhaltspunkt für Moral gibt, nicht weiter kommen können. Dass sie sehr geniale Maschinen bauen, die Sonne, den Mond und die Sterne wiegen und die Lichtgeschwindigkeit bestimmen können, gibt ihnen weder Kraft noch Mut, wenn sie sterben müssen, und tröstet sie nicht, wenn sie jemanden verlieren, den sie lieb haben. Sie beginnen zu entdecken, dass der Mensch nicht nur ein materielles Ding ist. Sie erleben eine Menge, wobei die Wissenschaft ihnen nicht helfen kann und wofür diese auch keine Erklärung hat, weil es nicht möglich ist, gehirn- oder intelligenzmäßig darauf zu kommen. Was bedeutet es schon, dass man geehrt und gut angesehen ist, dass man eine hervorragende materielle Position hat und viel Geld und Reichtümer besitzt, wenn es sich erweist, dass dies nicht die geringste Grundlage für Frieden im Gemüt sein kann? – Reichtum kann den Menschen eine Zeit lang erfreuen, aber er verursacht auch Leiden, Sorgen und Kummer, und man fängt nun an zu entdecken, dass man auf diesem Weg nicht zum Frieden gelangen kann. Es wird nun auch deutlich, dass die Menschen immer mehr gegen den Krieg sind.
14. Die Sehnsucht des Menschen nach Frieden
Im Menschen wohnt eine enorme Sehnsucht nach Frieden. Es gibt nichts, was den Menschen lieber wäre, als die ungeheuren Militärkosten loszuwerden, kein Heer und keine Kriegsflotte mehr zu brauchen und den Krieg nicht mehr fürchten zu müssen. Dieser Drang nach Frieden musste sich in den Menschen entwickeln, damit sie dem Christentum gegenüber vollkommen aufgeschlossen werden konnten. Sie mussten verstehen, dass es verkehrt ist zu lügen, zu betrügen und sich auf Kosten anderer hervorzutun, dass Strafen, Morden und Hinrichten widerlich und grausam sind. Das Mitgefühl und die Fähigkeit zum Mitleid haben sich durch alle Kriege, alle Sorgen und allen Kummer, den die Menschen als Resultat ihrer eigenen Leid verursachenden Taten erlebt haben, entwickelt. Je mehr man selbst gelitten hat, umso besser versteht man andere, die entsprechendes Leid durchmachen. Es genügte nicht, dass eine Saat in die Menschheit hineingelegt worden war; es musste eine Epoche kommen, in der gedüngt, umgegraben und gejätet werden musste, genauso wie draußen auf dem Feld. So ist es jetzt geschehen. Die Mentalität der Menschheit ist gewaltig umgegraben worden, und in der Zukunft kann das Unkraut nicht mehr wuchern und die christliche Saat ersticken.
15. Der Krieg wird sich selbst ausrotten
Wir werden noch einen gewissen Leidenszustand erleben, aber auf diese Weise wird der Krieg den Krieg umbringen. Der Krieg wird sich selbst vernichten, und die Menschheit kommt in eine ganz neue Epoche hinein, die davon getragen werden wird, dass man es nicht übers Herz bringen kann, Böses zu tun. Diejenigen, die es derzeit übers Herz bringen können, Böses zu tun, werden sich auch verändern, denn wenn man Böses tut, stellt man sich gegen das ganze Universum, und dann kommen die Leiden zurück. Das Universum im Ganzen tut überhaupt nichts Böses, sondern lenkt alles zur Freude und zum Segen. Das Universum oder die Natur steht im Begriff, die Menschen zu lehren, dass sie nicht töten oder Leid und Kummer über andere Menschen bringen dürfen, sondern dass sie ausschließlich dazu erschaffen sind, allem Lebenden zur Freude und zum Segen zu gereichen. Wir sind die höchsten Wesen des Lebens im Zwischenkosmos hier auf der Erde. Alle anderen liegen in der Entwicklung hinter uns und deshalb kann Gott sich im größten Ausmaß durch uns manifestieren, und da wäre es schön, wenn Gottes höchste Manifestationswerkzeuge zur Freude und zum Segen werden könnten. Die Sehnsucht nach Frieden zeigt uns, dass die Menschen in Wirklichkeit sehr gern eine höhere Daseinsform, ein weitaus schöneres Leben als das derzeitige haben wollen. Sie kennen Krieg, Betrug, Unterdrückung, Armut, Not und Elend, sie haben ein außerordentliches Wissen über all diese Realitäten und deshalb erscheint ihnen deren Gegenteil als strahlendes Glück und Seligkeit. Dies war in der materialistischen Epoche erforderlich, um die Menschen so zu verändern, dass sie zum Boden für die christliche Saat wurden.
16. Die christliche Saat – die Wesensart Christi
Was ist nun die christliche Saat? – Ja, da gibt es schon lange ein Vorbild. Christi Wesensart ist in allen Situationen das Modell der Wesensart eines vollkommenen Menschen. Er war ein Wesen, das die letzte Entwicklungsepoche auf einem anderen Himmelskörper durchlaufen hatte, wo es die große Einweihung oder die große Geburt erlebt hatte und zum Menschen als Abbild Gottes geworden war. Somit konnte Christus zum Vorbild für die Erdenmenschen werden, er konnte hier auf die Welt kommen und in seinem Leben vollkommen in Berührung mit dem Sinn des Lebens sein. Mit einer Sache konnte er jedoch nicht in Kontakt sein. Er musste einen Körper haben, der dieser Welt entsprach. In seiner eigenen Welt gab es einen Organismus, der zu seiner Wesensart passte. Einen solchen gibt es auf der Erde noch nicht, aber in der nun beginnenden Epoche wird es ihn geben.
17. Verkündigungen über die Zukunft
Die neue beginnende Epoche wird die Menschen allmählich zu einem humanen Zustand bringen. Seit langem haben sich humane Erscheinungen entwickelt, denn es gibt vielerlei Fürsorge, Altenhilfe, Krankenhilfe usw., und dies entwickelt sich weiter bis zur neuen Kultur oder zur neuen Weltordnung, die in der Form "eines neuen Himmels und einer neuen Erde" verkündet wurde. Es ist auch verkündet worden, dass es "eine Herde und einen Hirten" geben wird, d.h. dass sich die Menschen der ganzen Welt über das gleiche Erleben der Wahrheit, der Gottheit und der göttlichen Wesensart einig sein werden. Das werden die Menschen der ganzen Welt während der jetzt beginnenden Epoche erreichen, die eine Epoche des Friedens werden wird und die sich absolut von dem unterscheidet, was wir früher erlebt haben. Wir sehen, wie die Vorsehung auf vielen Gebieten im Hintergrund arbeitet, und jetzt fangen die Menschen an, für das wahre Christentum empfänglich zu werden.
18. Das kirchliche Christentum
Es war nicht das wahre Christentum, das bewirkte, dass wir in diesen materialistischen Zustand gerieten, sondern die Ansicht, dass Christus auf die Welt kam, um für die Sünden zu leiden, die wir begangen hatten. Gott war eine sehr strenge und strafende Gottheit, die es verlangte, dass dies und jenes erfüllt werden musste, und da die Menschen das nicht vermochten, meinte man, dass Christus gekommen wäre, um durch seine qualvolle Kreuzigung die Sünden zu sühnen, die die Menschen schon begangen hatten, und diejenigen, die sie noch begehen werden. Eine bessere Auffassung oder eine Fähigkeit zu verstehen hatte man nicht. Man war von der Wirklichkeit abgekommen. Dies wäre nie passiert, wenn die Menschen zu diesem Zeitpunkt die Entwicklung gehabt hätten, die sie heute haben.
Derzeit haben die Menschen eine solche Entwicklung erreicht, dass ihnen bloß die geistige oder kosmische Wissenschaft helfen kann. Sie erklärt das in Christi Wesensart, was man damals nicht verstand oder was man verkannt hatte, weil man empfand, dass man unmöglich so sein konnte, wie er war, denn er war wie eine Gottheit. Man hatte nicht die geringste Spur von Verständnis für die Natur des Leidens und man kam darauf, dass man aus Gnade erlöst werden konnte. Man hatte kein Verständnis dafür, dass das Leiden notwendig war, dass es etwas Gutes war, und dass nur die Körper untergingen, während der Geist die Leben hindurch weiter wächst.
19. Die Epoche der Geisteswissenschaft
Die gesamte Menschheit erreicht nun eine Epoche, in der große Kräfte daran arbeiten, die Menschen der ganzen Welt zu einem Volk, zu einer Nation, um einen Gott und eine Wesensart herum zu versammeln. Aber wie kann das geschehen? – Ja, das kann nie geschehen, so lange die Menschen im Osten und Westen, im Süden und Norden jeweils ihre eigenen Auffassungen haben. Auf welche Weise sollen die Menschen gleicher Meinung werden? – Die Natur sorgt dafür, dass es geschieht. Sie bringt den Menschen im Osten und im Westen, im Süden und im Norden dasselbe Wissen und dieselben Erfahrungen, Erlebnisse und Tatsachen bei. Diese Tatsachen ergeben als Endfazit, dass die Wesensart Christi die Wesensart des vollkommenen Menschen ist, sie ist der Sinn des Lebens und die Wesensart, von der Gott sprach, als er sagte: "Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich".
Es wird zu Wissenschaft werden, dass die Wesensart Christi das Modell des vollkommenen Menschen als Abbild Gottes ist. Es soll nicht etwas sein, was diese oder jene Gesellschaft oder Religion für richtig hält, sondern etwas, das die Wissenschaft aussagt. Wenn die Wissenschaft eine Tatsache konstatiert, dann muss diese zur Tatsache für alle Menschen werden. Zwei und zwei ist vier, das gilt bei den Christen, den Muslimen und bei allen anderen Menschen. Auf diese Weise müssen auch die großen Wahrheiten allen Menschen gleichbedeutend werden, aber das können sie nicht, solange diese unterschiedlicher Meinung sind. Durch Erfahrungen und Leiden wird die Wahrheit klargelegt und man stellt sich auf eine höhere Daseinsebene ein. Die Lebensweise wird zur Wissenschaft.
Die Geisteswissenschaft ist geboren, es existiert eine ganze Analysenreihe, die der gewöhnlichen Intelligenz zugänglich ist und die von einer solchen Intelligenz kontrolliert werden kann. Sie zeigt auf allen Gebieten, wie alle Prinzipien der Natur in Christus, dem Modell der Wesensart, inkarniert sind. Diese Analysenreihe oder dieses Weltbild zeigt als wissenschaftliche Tatsache, dass man zur Freude und zum Segen für alles Lebende sein soll und dass Gott über alles zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst, die Erfüllung aller Gesetze ist. Alles basiert darauf, die Lebewesen zu dem Zustand zu führen, der Mensch als Abbild Gottes zu sein. Wenn der Mensch zum Abbild Gottes geworden ist, darf er die Kulmination des Lichts in der materiellen Welt erleben und, sofern er mit dieser Welt fertig ist, darf er in den allerhöchsten Welten weiterleben. Der Zutritt zu den höchsten Welten ist dies, eins mit Gott zu werden. So lange man das nicht ist, muss man eben hier bleiben, wo man Leiden, Kummer, Sorgen und Furcht empfindet, was gerade ein Zeichen ist, dass man nicht eins mit Gott ist. Der Mensch, der eins mit Gott ist, versteht alles. Er versteht seine Feinde genauso gut wie seine Freunde, und diesen Feinden gegenüber strahlt er vor Liebe, genauso wie er seinen Freunden gegenüber strahlt. Er hat überhaupt keine Feinde, denn Feinde zu haben ist etwas, das wir selbst bestimmen. Wir können nicht bestimmen, ob andere uns zum Feind machen wollen, aber wir können bestimmen, dass niemand unser Feind ist. Das gehört zum vollkommenen Menschen, er hat diesen Zustand in sich. Das ist die Frucht der Saat, die in Bethlehem gesät wurde und in Jesu Wesensart zum Ausdruck kam und die nun bald 2000 Jahre lang die Menschen vorwärts geführt hat.
20. Weshalb das Christentum keine Aufklärung über die Reinkarnation gibt
Auf welche Weise konnte das Christentum die Menschen in das materielle Stadium führen? – Das konnte es, indem es keine Aufklärung über die Reinkarnation gab. Es sollte ausschließlich Auskunft über das eine Leben geben, und somit konnten die Menschen aus Mangel an Wissen über die vielen Leben keine richtige Erklärung für das Mysterium des Lebens bekommen. Christus wusste sehr wohl über die Reinkarnation Bescheid, aber davon sollten die Menschen nichts wissen, denn dann wären sie, wie im Osten, weiterhin religiös geblieben und hätten sich nicht völlig der Materie zugewendet. Aber gerade weil das Christentum auf diese Weise aufgebaut war, musste es damit enden, dass sich die Menschen schließlich völlig der Materie zuwendeten und dadurch die Kulmination der Finsternis erlebten und erlebten, dass man ohne Verbindung zu Gott und zu den höheren Welten nicht zurechtkommen kann. Dadurch reifen sie, so dass sie auf das endgültige Christentum oder die Geisteswissenschaft hören können.
21. Die dritte Epoche des Christentums
Die Geisteswissenschaft wäre keine Geisteswissenschaft, wenn sie die Bergpredigt Christi nicht Punkt für Punkt bestätigte. Nur wenn sie das tut, steht sie im Einklang mit dem Sinn des Lebens. Da, wo die Menschen es anstreben, Jesu Wesensart zu leben, ihn zum Modell zu nehmen und sich in den alltäglichen Situationen so zu verhalten wie er, da wird die neue Kultur schon geschaffen. Dies nennt Christus das Himmelreich, d.h. das wahre Christentum, die wahre göttliche Wesensart und die wahre Nächstenliebe. Wenn dies in allen Menschen richtig zum Ausdruck kommt, haben wir ein ganz anderes Dasein, das nicht wiederzuerkennen ist. Die Menschen sind Engel oder göttliche Wesen geworden. Wir werden in einer neuen materiellen Welt leben, in der alle Werte der Erde kraft der gerechten Weltadministration allen zugänglich sind. Im Weltstaat lebt niemand auf Kosten anderer, hier herrscht eine ganz neue geistige Einstellung, denn man ist eins mit Gott und der geistigen Welt und lebt im Einklang mit den größten Gesetzen des Lebens.
22. Das Dritte Testament
Wir sehen also, dass das letzte Stadium der christlichen Weltepoche, d.h. die neue Weltkultur, bereits in den früheren Kulturen eingefügt war. Die Weltepoche des Christentums besteht aus drei großen Stadien. Das erste Stadium macht das Alte Testament und das Judentum aus, das zweite das Neue Testament und das Christentum, aus dem sich der materielle Zustand entwickeln sollte, und das dritte Stadium ist das Dritte Testament oder die Geisteswissenschaft, die eine Grundlage für die weitere Entwicklung der Menschen bilden wird und die garantiert, dass die Menschen es innerhalb dieser Epoche erreichen, eins mit Gott zu werden.
Der Artikel beruht auf einem Vortrag, den Martinus am Sonntag, den 02.10.1955 im Martinus-Institut hielt. Reinschrift von Ole Therkelsen. Die Reinschrift wurde vom Rat gutgeheißen. Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 11, 1991 unter dem Titel "Kristendommens verdensepoke" erschienen. Artikel-ID: M1184. Übersetzung: Ingrid Seeger. Erstmals im deutschen Kosmos 1/2008 erschienen.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

Unter Angabe des Copyrights und der Quelle können Sie gerne zu diesem Artikel verlinken. Unter Beachtung des Urheberrechts können Sie auch gerne aus dem Artikel zitieren. Kopien, Nachdrucke und andere Formen der Wiedergabe des Artikels sind nur nach schriftlicher Absprache mit dem Martinus-Institut möglich.

 


Kommentare können an: info@martinus.dk gesendet werden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.