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STJERNESYMBOL_ALT_TEKST


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Artikelübersicht

M2055
Wahrnehmungsdefekte
Von Martinus

1. Der Organismus ist ein äußerst feines Instrument zum Erleben des Lebens
Der Organismus des Lebewesens muß, wie alles andere was Kraft hervorbringen soll, Nahrung haben. Kein Feuer kann brennen, ohne daß Holz darauf gelegt wird; es muß laufend unterhalten werden. Keine Maschine kann laufen, ohne daß ihr Energie zugeführt wird. Ein Elektromotor muß Strom haben, und unter einer Dampfmaschine oder einem Dampfkessel usw. muß geheizt werden. Unser eigener Organismus ist eine äusserst komplizierte Maschine und ein feines Instrument, mit dessen Hilfe wir das Leben erleben sollen. Wir sollen das tägliche Dasein in einer Wechselwirkung mit unserer Umgebung, der Natur und dem Universum und im Zusammensein mit unseren Mitwesen, Pflanzen, Tieren und Menschen erleben. Dieses Zusammensein mit anderen Lebewesen und unsere Auffassung über unsere Umgebung hängen davon ab, wie unser Organismus als Instrument zum Erleben des Lebens fungiert.
In diesem Organismus existiert ein ewiges Prinzip, das wir im täglichen Dasein als "Hunger und Sättigung" kennen. Durch "Hunger und Sättigung" wird unsere Nahrungszufuhr reguliert, die erforderlich ist, damit unser Organismus gesund und stark verbleibt und seinen Zweck erfüllt. Unser Organismus ist mit äußerst fein reagierenden Organen ausgesteuert, die uns eine ganze Serie von Wahrnehmungen geben: das Sehen, Hören, den Geruch, Geschmack und das Gefühl, die uns über das Leben berichten, wie wir unseren Organismus behandeln, und welche Nahrung wir zu uns nehmen sollen.
2. Die Entwicklung des Organismus vom Mineralreich und Pflanzen reich bis zum Tierreich
Die Entwicklung dieses Organismus begann ganz unten im Mineralreich, wo wir gesetzesgebundene Kräfte bei der Kristallbildung wirken sehen. Wir sehen, daß die Bildung von Eisblumen an den Fenstern bestimmten Gesetzen folgt, daß verschiedene Chemikalien, die auskristallisiert werden, besondere, unterschiedliche Blumenmuster bilden. Das ist das erste Hervorbrechen des Lebens, und es entwickelt sich weiter bis zum Pflanzenreich. Im Pflanzenreich beginnt die Bildung der Organe und des Organismus, dessen wir uns jetzt als animalische Wesen bedienen können. Wir sehen, wie sich das Magensystem in der fleischfressenden Pflanze zu bilden beginnt, und wie Augen anfangen, sich in Form von lichtempfindlichen Zellen in den Blättern der Pflanzen zu bilden.
Der Organismus des Tieres wird durch den Instinkt gefördert, d.h. einer Kraft, die sich in automatischen Funktionen auslöst. Das Tier denkt nicht daran, was es fressen oder trinken soll. Es versucht nur, das zu bekommen, was es gerade haben muß. Und kraft seines Hungers und seiner Sättigung kann es genau vernehmen, was es braucht. Wir sehen, daß Hunde und Katzen zwischendurch einmal Gras fressen, und das tun sie, weil sie diese Stoffe tatsächlich benötigen. Den Tieren widerfahren deshalb nicht so viele Entgleisungen. Sie bekommen die Nahrung, die sie haben müssen. Sie sind viel gesunder als die Menschen und haben auch nicht so viele Krankheiten. Genauso wie das kleine Kind gehegt und gepflegt werden muß, weil es nicht selbst zurechtkommen kann, wird dem Tier auch durch das Instinktprinzip geholfen.
3. Der Mensch soll ein freies und selbständig denkendes Wesen werden
Es ist nicht der Sinn des Lebens, daß das Wesen damit fortsetzen soll, auf einer Stufe zu stehen, wo es rein automatisch lebt. Es ist der Sinn des Lebens, daß es dahin gelangt, ein freies Wesen zu werden, und die Entwicklung ist nun auch so weit gekommen, daß das Tier zu einem freien Wesen geworden ist. Es tritt heute unter dem Begriff "Mensch" hervor. Der Mensch ist zu einem Zustand gelangt, in dem er in großem Ausmaß vom Instinkt befreit ist und tun kann, was er will. Er kann mit verschiedenen Dingen experimentieren, was das Tier nicht kann und woran es nicht interessiert ist. Der Mensch hat außerordentlich viele Interessen, die er versucht zufriedenzustellen. Er hat ein enormes Bewußtseinsgebiet erhalten, welches das Tier nicht hat. Er hat eine hervorragende Intelligenzfähigkeit, mit der er anfangen kann, zu denken und zu analysieren. Mit Hilfe dieser menschlichen Fähigkeiten hat er durch die materialistische Wissenschaft all die wunderbaren Dinge erschaffen können, die für uns bedeuten, daß wir in schönen Häusern wohnen können, daß wir Hähne aufdrehen und Schalter betätigen können, um Wasser, Licht und Wärme zu erhalten. Wir können über den Wolken fliegen und unter der Wasseroberfläche fahren. Wir beherrschen viele der gewaltigen Kräfte der Natur und können sie für uns arbeiten lassen. Dies ist es, was den Menschen zum "Menschen" macht.
Der Mensch hat einen "freien Willen" und kann somit seinen Organismus behandeln, wie er will, und hier existiert ein unfertiger Bereich, dessen er sich nicht so bewußt ist. Wenn es sich um ein Auto dreht, ist man sich darüber klar, daß dies gepflegt und instandgehalten werden muß, daß es geschmiert und mit Öl versehen werden muß. Es hilft nichts, wenn man Wasser in den Tank gießt statt Benzin. Seine Bremsen und Lampen müssen in Ordnung sein, sonst ist es lebensgefährlich für sowohl einen selbst als auch andere. In dieser Beziehung ist der Mensch ziemlich gescheit, und vernünftige Leute halten also ihren Wagen in Ordnung. Jedes Gerät erfordert eine gewisse Instandhaltung, es muß gehegt und gepflegt werden. Aber oft denken die Menschen nicht an das wichtigste Instrument, ihren eigenen Körper, und wir sehen denn auch viele zerstörte und beschädigte Organismen. Das ist allgemeingültig, und die vielen Krankheiten bringen die Organismen und Sinne in einen defekten Zustand.
4. "Das Ich" und "das ewige Etwas", das den Organismus als Gerät benutzt
Hinter dem physischen Organismus gibt es ein "Etwas", das diesen Organismus als Gerät benutzt. Es ist Aberglaube zu meinen, daß es das Ende bedeutet, wenn der Organismus untergeht. Die sichtbare Welt besteht nur aus Auskristallisierungen der unsichtbaren, wirklichen Welt, und deshalb glaubt man von einem Menschen, dessen Leiche daliegt, daß sein Wesen verschwunden und zu einem Nichts geworden ist. Wenn wir unseren physischen Organismus sehr genau untersuchen, sehen wir, daß es nicht einmal ein Gebiet so klein wie eine Nadelspitze gibt, das nicht ein Gerät darstellt. Aber ein Gerät kann nicht selbständig existieren. Ein Haus hätte nie entstehen können, wenn da nicht jemand gewesen wäre, der es gebaut hätte. Eine Axt würde nicht existieren, wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die auf die Idee gekommen wären, eine Axt zu verwenden. Wie sollte unser Organismus, der eine Kombination aus Organen und exakt arbeitenden Geräten ist, existieren können, wenn da nicht "ein Etwas" wäre, das dieses Gerät erschaffen hätte und benutzte? - Wenn die Organe Geräte sind, muß also ein "Etwas" da sein, für das sie existieren. Es gibt keinen Grund dazu, daß es Augen gäbe, wenn da nicht jemand wäre, der diese Augen verwendete. Es sind ja nicht die Augen, die sehen, sondern es ist ein "Etwas", das mit den Augen sieht. Es sind nicht die Ohren, die hören, sondern ein "Etwas", das mit Hilfe der Ohren hört. Es ist "Etwas", was das Leben und die Reaktionen von außen her mit Hilfe der Sinne wahrnimmt.
Dieses "Etwas" weicht völlig von allem anderen Existierenden dadurch ab, daß es nicht zeit- und raumdimensional ist. Alles, was die Menschen mit ihren Sinnen erleben können, alles, was sie mit Hilfe von Mikroskopen und Teleskopen in der Mikrowelt und im Makrokosmos beobachten können, weicht dadurch von dem ab, was hinter dem Organismus existiert, daß es zeit- und raumdimensional ist. Deshalb glaubt man, daß alles einen Anfang und ein Ende haben muß, aber die Erscheinungen, die außerhalb von Zeit und Raum liegen, haben keinen Anfang und kein Ende. Es ist so göttlich, daß alle großen Prinzipien, die unseren Organismus tragen, außerhalb von Zeit und Raum liegen.
Jetzt soll der Mensch lernen in Bahnen außerhalb von Zeit und Raum zu denken, sonst wird er niemals so weit kommen, die Lösung des Lebensmysteriums zu erleben. Die materielle Wissenschaft hat bisher nichts finden können, was außerhalb jener Dinge liegt, die gemessen und gewogen werden können. Das, was man wiegen und messen kann, ist nur Bewegung. Stoff ist konzentrierte Bewegung. Alles, was wir an festen, flüssigen, gasförmigen und strahlenförmigen Stoffen beobachten können, ist Bewegung. Diese Bewegungen können gemessen werden, was zu einer Menge Ergebnissen führen kann. Aber diese Ergebnisse sind Analysen von Bewegungen und keine Analysen vom Lebenden.
Das Lebende, was die Sinne benutzt und das man als Mittelpunkt oder "Ich" erlebt, kann nicht gemessen und gewogen werden. "Das Ich" macht sich in jedem einzelnen Wesen als erlebender Mittelpunkt geltend. Es bestimmt über den Organismus, es bestimmt, ob man sitzen oder stehen will und was man sagen und tun möchte. Dieses "Ich" kann nicht eine Ansammlung von Materie oder Bewegungen sein, da eine Ansammlung von Bewegungen nichts erleben kann. Das wirkliche Wesen existiert hinter dem Organismus, und dieses "Etwas" oder "Ich" kann nicht analysiert werden. Es hat keine andere Analyse als diese: Es ist etwas, das ist.
5. Im Überbewußtsein liegt ein Schicksalselement mit Talentkernen
An dieses "Ich" ist ein "Überbewußtsein" geknüpft, das ebenfalls ewig ist und außerhalb von Zeit und Raum existiert. An "das Überbewußtsein" ist ein "Unterbewußtsein" geknüpft. Dieses "Unterbewußtsein" besteht aus "dem Tages- und dem Nachtbewußtsein". Es ist notwendig, daß man lernt zu verstehen, daß hinter dem Lebewesen ein Fundament existiert, um das sich alles dreht. In diesem "Überbewußtsein" existiert ein "Schicksalselement", das all die Talente, Fähigkeiten und Anlagen enthält, die hier in der materiellen Welt zur Entfaltung kommen. Sie existieren hier innen im "Schicksalselement" in Form von kleinen Organen, die ich "Talentkerne" nenne. Hier handelt es sich um das gleiche Prinzip wie bei der Pflanze mit ihren Samen, wovon ein winzig kleines Samenkorn wachsen und zu einem riesengroßen Baum werden kann.
Ein "Talentkern" ist ein Organ, das durch Training, Übung, Wiederholung und Gewohnheit aufgebaut wird. Das Lebewesen kann sich durch Übung die Begabung und Veranlagungen für beispielsweise Musik oder andere Kunstarten aneignen. In dem, was man oft tut und was man trainiert, wird man tüchtig, und diese Tüchtigkeit entwickelt sich zu einem Talentkern. Dieser Talentkern wird ein selbständiges Organ, das das Gehirn entlastet, so daß man sich nicht der Einzelheiten bewußt sein muß, wie es der Fall ist, wenn man etwas Neues angreift. Ein Jongleur fängt mit einem oder zwei Bällen zu üben an, und er setzt mit drei, vier, fünf, sechs, sieben und acht fort, und zum Schluß kann er mit allen jonglieren und gleichzeitig das Publikum anlächeln und an andere Dinge denken. Er jongliert ganz automatisch mit den Bällen, weil er ein Organ bekommen hat, was bedingt, daß er sein Gehirn nicht in dem Grade damit beschäftigen muß. So sind unsere Atemorgane im Laufe der Zeit entstanden und so sind unsere anderen Sinne, das Sehen und Hören auch durch diese langsame Entwicklung entstanden. Beim jetzigen Stand der Menschen ist diese natürliche Entwicklung der Talentkerne nicht beendet, und hierzu kommt der Umstand, daß die Menschen, da sie einen freien Willen haben und gleichzeitig unwissend sind, Talente entwickeln können, die höchst unglücklicher Natur sind. Es kann ein Talent entstehen, solche Genußmittel zu sich zu nehmen, die zerstörerisch auf die Talentkerne wirken.
6. Die Schöpfung eines neuen Organismus
Wenn der physische Organismus stirbt, überleben die Talentkerne innen im Schicksalselement, wonach sie wieder dazu beitragen, einen neuen Organismus zu erschaffen, wenn auf der materiellen Ebene bei der Fortpflanzung zwischen den Geschlechtern die Voraussetzungen für eine Befruchtung vorhanden ist. Bei solch einer Empfängnis wird das diskarnierte Wesen von einem Elternpaar angezogen, und dann beginnt die Entstehung des Embryos im Mutterleib. Mit Hilfe der Anlagen der Eltern und der eigenen Veranlagungen des Individuums aus früheren Leben entsteht der kleine Embryo. Und dieser Organismus ist also ein Resultat jener Talentkerne, die das Wesen in früheren Leben geschaffen hat.
7. Es gibt Menschen, die auf dem Weg sind, geistesschwach zu werden, andere befinden sich auf dem Weg aus diesem Zustand heraus
Die Talentkerne können defekt oder zerstört sein, so daß die entsprechenden Organe, die jetzt aufgebaut werden sollen, dementsprechend defekt werden. Auf diese Weise kann der Mensch sich defekte Talentkerne aneignen, die ihn bergab führen und seinen Organismus degenerieren lassen. Von einem Leben zum anderen geht es weiter bergab mit ihnen, und sie werden immer schwächer, um zuletzt zu einer Kulmination zu kommen, wo sozusagen alle Sinne defekt sind, und wir kennen diesen Krankheitszustand, der leider sehr ausgebreitet ist, als "Geistesschwäche". Das ist die Kulmination von Krankheiten, es ist die Kulmination von Entgleisungen, die die Menschen sich während mehrerer Leben durch das Zerstören der Organe angeeignet haben.
Derjenige, der die Einzelheiten kennt und die menschlichen Gegebenheiten sowohl inwendig als auswendig beobachten kann, kann leicht sehen, daß es im täglichen Dasein viele Menschen gibt, die sich auf einem Weg bergab bewegen. Man kann sehen, daß sie, wenn sie so weitermachen, im Laufe des nächsten Lebens oder der nächsten Leben völlig geistesschwach werden. Es gibt auch solche, die sich auf dem Weg aus diesem Zustand heraus befinden. Man kann sehen, daß sie geistesschwach waren, und daß sie sich jetzt auf dem Weg hinauf befinden.
Diese Darstellung ist sehr grob, aber der wirklich ernsthafte Denker, der gern einen gesunden Organismus haben möchte, stellt sich die Frage: Wie verhalte ich mich heute eigentlich? - Lebe ich so, daß ich sicher sein kann, im nächsten Leben bei völlig geistiger Gesundheit zu sein? - Sind meine Sinne bereits defekt, oder bin ich dabei, einige dieser Sinne zu zerstören?
8. Die Geisteswissenschaft wird den Menschen helfen, durch eigene Wahrnehmung und Observation die Wahrheit zu erleben
Bisher haben die Menschen mit diesem großen Problem keine Hilfe bekommen können, denn dazu ist eine Geisteswissenschaft notwendig. So wie die Menschen auf der materiellen Ebene dieses gigantische Wissen und diese gigantische Genialität nicht ohne die physische Wissenschaft haben erhalten können, können sie ohne eine Geisteswissenschaft auch kein wahres Wissen und keine wahren Kenntnisse über ihre Verhaltensweise, ihre Einstellung zum Leben und die täglichen Gedankengänge bekommen. Die Menschen haben jetzt so viele Erfahrungen gemacht, daß die Analysen der Geisteswissenschaft sich bereits als selbsterlebte Tatsachen zeigen können. Es ist nämlich kein kosmisches Bewußtsein erforderlich, um den Analysen folgen zu können, wenn diese auf eine solche Weise herabtransformiert werden, wie zu zeigen es meine Mission wurde. Ich möchte also dazu beitragen, daß die Analysen für die Menschen durch eigene Wahrnehmung und Observation zu Tatsachen werden. Ich will keineswegs, daß man an mich glauben soll, denn dann würde die Auffassung über die Analysen mit der Antipathie oder Sympathie, die man mir gegenüber hegt, stehen und fallen. Das ist nicht der Sinn der Sache. Die Menschen haben eine so gute Intellektualität, daß sie lernen können zu verstehen, was der Sinn des Lebens ist, was richtig und was verkehrt ist.
9. Wenn die Mehrzahl einen Wahrnehmungsschaden oder eine Krankheit hat, glaubt man, das sei normal
Heutzutage gibt es einen sehr verbreiteten Wahrnehmungsdefekt, der die Weltstruktur und die ganze geistige Entwicklung der Menschen hemmt. Er ist so allgemeingültig, daß man, wenn man zum ersten Mal davon hört, glaubt, das könne nicht wahr sein. Aber wenn alle umhergehen und hinken würden, würde man auch nicht glauben, daß das ein Defekt sei. Wenn alle ein beschädigtes Auge hätten, würde man glauben, dies sei normal. Was man als normal auffaßt, wird in der Regel von der Mehrzahl bestimmt. Dieser sehr verbreitete und allgemeingültige Wahrnehmungsdefekt ist schuld daran, daß es modern ist und zum guten Ton gehört, unnatürliche Nahrungs- und Genußmittel zu sich zu nehmen.
10. Das Hunger- und Sättigungsprinzip reguliert die natürliche Ernährungswahl
Wenn sich unsere Sinne in ihrem völlig natürlichen Zustand befinden, sollen sie einen Hunger nach den Stoffen und Vitaminen schaffen, die wir brauchen, und sie sollen eine natürliche Sättigung hervorbringen, die halt sagt, wenn wir genügend Nahrung bekommen haben. Dieser Mechanismus in Form eines natürlichen Hungers und einer natürlichen Sättigung ist bei den meisten Menschen defekt. Viele Menschen essen und trinken allzu viel, während andere zu wenig verzehren, weil es modern ist, schlank zu sein. Was die Allgemeinheit tut, ist für viele Menschen zu einer Richtschnur geworden, aber das ist ein sehr unglücklicher Zustand, denn die Allgemeinheit repräsentiert nicht die höchste Klugheit. Die Allgemeinheit irrt sich in unwahrscheinlich vielen Fällen.
Die Menschen begnügen sich nicht damit, das zu verzehren, wonach sie ursprünglich einen natürlichen Hunger hatten. Pflanzennahrung ist die natürliche Nahrung für die Menschen, und hätten sie während vieler Generationen von vegetabilischen Produkten gelebt, würden sie viele der verschiedenen Krankheiten und Widerwärtigkeiten, die wir heute sehen, nicht kennen. Die Menschen haben Talentkerne für einen unnatürlichen Hunger entwickelt, für den es keine Sättigung gibt. Der normale Hunger kann gestillt werden, aber mit dem unnormalen Hunger ist das nicht der Fall.
11. Wie ein unnatürlicher Hunger entsteht. Die Zerstörung der gesunden natürlichen Geschmacksfähigkeit
Wie entsteht ein unnatürlicher Hunger? - Ja, er schleicht sich an einen heran, ohne daß man sich darüber klar ist. Er entsteht in vielen Fällen dadurch, daß die Menschen es in großem Ausmaß zur Mode gemacht haben, bei allen festlichen Gelegenheiten, schädliche und giftige Stoffe zu genießen. Jede Gelegenheit soll mit einem Glas gefeiert werden. Kindertaufe, Hochzeit und Konfirmation feiert man, indem man etwas zu sich nimmt, was das Bewußtsein so sehr verwirrt, daß man beinahe zu einem Halb- oder Vollidioten wird. Man kann zu hören bekommen, daß man bei Begräbnissen riesige Trinkgelage arrangiert. Das sind Dinge, die also in großem Ausmaß gang und gäbe sind.
Weshalb soll man nun dieses Gift im Körper haben? - Ja, heutzutage ist es so, daß man ein Sonderling ist, wenn man nicht mit einem Glas anstoßen will, weil es "dazu gehört", alkoholhaltige Getränke zu trinken. Es sieht unschuldig aus, aber alle wissen, daß dies das Bewußtsein verwirrt. Es zerstört das klare, normale Denken, und das allein sollte Grund genug sein, nicht zu trinken. Anfangs reagieren unsere Sinne enorm. Der erste Schnaps brennt im Hals, und die Sinne melden, daß er keine gesunde Ernährung ausmacht. Solange die Sinne nicht zerstört sind, können sie melden, was richtig und was verkehrt ist. Es ist so allgemeingültig, Bier, Wein und Alkohol zu trinken, daß die meisten Leute finden, es ginge nicht an, "nein danke" zu sagen, und auf die Weise gewöhnen sie sich daran. Sie überwinden also und töten die Reaktionsfähigkeit der Sinne, und dadurch entsteht die Lust oder der Durst nach diesen Getränken. Es entsteht auch ein Talentkern, der diesen Durst oder Hunger auf diesem Gebiet fördert.
12. Trinksucht - ein unbewußter Selbstmord
Manchmal werden große Mengen Alkohol getrunken. Es gibt Leute, die kistenweise Bier trinken können. An Gehaltstagen kann man sehen, daß viele ein Lokal nach dem anderen besuchen, in ihrem Arbeitszeug herumschwanken und spät nachts nach Hause kommen. Man stelle sich vor wie es ist, wenn Frau und Kinder einen solch stinkenden und geistig verwirrten Mann empfangen müssen. Aber so ist es nun einmal, und man kann ja auch deutlich sehen, daß das mit Kultur nichts zu tun hat. Es zeigt ein armseliges Wesen, das seine Sinne verfälscht bekommt hat. Es ist nämlich so, daß seine Geschmacksfähigkeit verändert ist. Sie sollte melden: "Das hier ist verkehrt. Das ist sehr gefährlich!".
Hat man Gelegenheit weiterzutrinken, fällt man zum Schluß um und liegt bewußtlos unter dem Tisch. Aber man ist nicht satt, denn wenn man aufwacht, hat man immer noch Durst, so daß man von vorn anfangen muß. Das kann so enden, daß man ein Trinker wird, die Herrschaft über sich selbst verliert und einen ewigen Durst verspürt. Die Sinne, die den Menschen leiten sollten, die richtigen Getränke und die richtigen Gerichte zu verzehren, sind dazu verwandelt worden, etwas ganz anderes mitzuteilen. Sie sagen: "Du sollst dir ein Bier leisten. Du brauchst Alkohol. Es ist viel besser, daß du froh bist, dann vergißt du allen Kummer und alle Sorgen". - Ja, es ist doch völlig töricht zu versuchen, den Kummer auf eine solche Weise zu bewältigen, daß man seine normalen Sinne verliert. Jede einzelne Stufe, die man im täglichen Dasein betritt, ist gefährlich, wenn man nicht auf seine Sinne achtgibt. Aber das wissen die Menschen nicht. Sie kommen diesem Durst nach und setzen mit dem Trinken fort. Aber dieser Durst kann nicht gestillt werden.
Die Talentkerne, die man sich aneignet, wenn man Alkohol trinkt, bedeuten, daß man in eine falsche Richtung geht und etwas begehrt, was tödlich ist. Menschen mit einem solchen Hunger sind in Wirklichkeit geniale Selbstmörder.
13. Andere gefährliche Wirkungen des Trinkens
Es ist sehr gefährlich, wenn das Trinken fortsetzt, denn dann verliert man auch die Fähigkeit, auf anderen Gebieten wahrzunehmen, und dann können entsetzliche Dinge geschehen. Gibt es nicht viele, die ihre Stellungen verlieren? - Gibt es nicht viele, die verkehrt handeln und Unglück und Leiden verursuchen, wenn sie betrunken sind? - Gibt es nicht viele Autofahrer, die zu Schaden kommen, wenn sie meinen, daß sie tüchtig genug zum Fahren sind, wenn sie getrunken haben?
Aufgrund des Trinkens werden viele Hemmungen über Bord geworfen und in diesen hemmungslosen Gebieten fangen neue Talente für Hunger an, sich zu entwickeln. Was ist Sadismus? Es ist der Hunger nach der Befriedigung eines unnatürlichen Triebes. - Was sind Pyromanen? Woran leiden sie? Ist es nicht die Befriedigung einer unnormalen Sexualität? - Ja, es gibt viele Krankheiten, die sinnesverwirrend sind und die ihren Ursprung darin haben, daß man Talentkerne entwickelt hat, die einen unnatürlichen Hunger und Durst auf Gebieten schaffen, die für das menschliche Dasein völlig zerstörend wirken.
Nun sieht es vielleicht so aus, als wolle ich hier eine Strafpredigt halten, aber es ist nicht mein Wunsch, mit Kritik zu kommen. Die Leute können natürlich gern rauchen und trinken. Dagegen habe ich absolut nichts, das ist ihre eigene Angelegenheit. Aber es ist meine Mission zu erzählen, wie die Wirkungen sind, denn die Menschen möchten gern wissen, wie eine Weltkultur entstehen soll. Alle möchten gern, daß in der Welt Frieden entstehen soll, und daß die Menschen nett und freundlich zueinander sind. Aber das kann nicht geschehen, wenn sie im täglichen Dasein Mittel einnehmen, die verwirrend wirken und dazu führen, daß sie die Kontrolle über sich selbst und ihre Denkfähigkeit verlieren. Auf die Weise kann keine Kultur erschaffen werden, und sie können ihre Talentkerne auch nicht in günstiger Richtung entwickeln.
14. Gedankenfehler sind die Ursache zu Krankheiten
Hier in diesen Bereichen beginnen Krankheiten als Gedankenfehler oder Gedankenkrankheiten, und wenn die Nachwirkungen davon später auf der materiellen Ebene kommen, zeigen sie sich in Form der bekannten Krankheitszustände. Wenn man sich selbst überwinden will, muß man in der Gedankenwelt beginnen, bevor man einen Talentkern für die eine oder andere Entgleisung bildet. Wenn erst der Talentkern erschaffen ist, ist es schwierig, ihn wieder unter die Kontrolle des Gehirns zu bekommen. Ist es nicht schwierig für einen Trinker, wieder aus diesem Zustand herauszukommen? - Es gibt Entwöhnungskuren und verschiedene moderne Methoden, und man glaubt auch, daß man Menschen durch Hypnose von einem Laster abbringen kann, aber das ist eine törichte Illusion. Man soll nicht glauben, daß ein großer Talentkern, der dadurch entstanden ist, daß man während langer Zeiten einem Laster gefront hat, durch Hypnose zerstört werden kann. Man kann natürlich einen Menschen in einen künstlichen Schlaf versenken, der monatelang und manchmal sogar über ein Jahr lang andauert, und er kann vielleicht eine Zeitlang aufhören zu trinken, zu rauchen, falsch zu essen, oder was der Schaden nun sein mag. Da aber die Ursache nicht entfernt ist, kommt der Tag, an dem diese Hypnose nicht mehr wirkt, und dann stehen die Menschen wieder da mit ihrem Hunger und Durst innerhalb der unglücklichen Bereiche. Wir sehen hier, daß die Menschen im täglichen Dasein "dort sicher gehen, wo Engel nicht hinzutreten wagen".
15. Das Fleischessen ist für den menschlichen Organismus zerstörend
Die Menschen haben sich auch ihren Geschmack innerhalb anderer Bereiche verdorben. Sie haben z.B. Appetit auf animalische Nahrung bekommen und einen Hunger nach Fleisch geschaffen, was ja immerhin eine Art Nahrungsmittel ist. Es kann auf eine andere Art eine gewisse Befriedigung und Sättigung als der Alkohol geben, der ja überhaupt nichts mit Ernährung zu tun hat. Es ist so verbreitet, animalische Nahrung zu essen, daß diejenigen, die das nicht tun, in großem Ausmaß als Sonderlinge betrachtet werden. Die geistige und nach und nach auch die physische Wissenschaft zeigen, daß die Einnahme animalischer Nahrung die Ursache zur Zerstörung des menschlichen Organismus ist, weil dieser ganz und gar nicht für animalische Nahrung vorgesehen ist. Der Mensch mit seiner außerordentlichen Intellektualität ist zu hoch entwickelt, um diese Leichenstoffe zu sich zu nehmen. Sie sind direkt tödlich, aber hier hat man also die Reaktionsfähigkeit zerstört. Wenn man nun Menschenfleisch servierte, würden die Sinne entsetzlich reagieren, denn da sind sie noch vorhanden und wirken hundertprozentig - sonst wäre man ja ein Kannibale. Wenn man gebratene Leber serviert und sagt, die kommt von demjenigen, der da und da gestorben ist, und das ist das Herz von derjenigen, die an Krebs gestorben ist, glaube ich schon, daß die Sinnesfähigkeiten reagieren würden, wie sie sollen. Aber wenn man etwas von einer Tierleiche serviert, dann macht es den Leuten nichts aus, dann reagiert man im allgemeinen überhaupt nicht. Dies sage ich nicht, um diejenigen zu kritisieren, die Fleisch essen, sondern um jene aufzuklären, die gern wissen wollen, wie die Dinge sich verhalten.
16. Die Vibrationen in der vegetarischen Nahrung entsprechen dem menschlichen Organismus
Es ist eines Menschen völlig unwürdig, unter den gleichen Prinzipien und Gesetzen zu leben wie Löwen und Tiger. Für den Löwen und Tiger ist die animalische Nahrung natürlich, für sie ist es eine Lebensbedingung zu töten. Hier gilt das fünfte Gebot nicht. Aber der Mensch braucht nicht zu töten um zu leben. Es stimmt zwar, daß man, selbst wenn man vegetarische Nahrung zu sich nimmt, in gewisser Hinsicht dazu beiträgt zu töten, aber es verhält sich so, daß die Pflanze keinen physischen Schmerz erleben kann. Sie kann gedanken- oder bewußtseinsmässig nur Behagen oder Unbehagen erleben. Rein physischen Schmerz kann sie nicht erleben. Deshalb wäre es menschenwürdiger und würde besser zu der menschlichen Humanität passen, wenn man sich der weniger tötenden Zustände bediente. Die Vibrationen in der vegetabilischen Nahrung passen auch besser zum menschlichen Organismus. In der animalischen Nahrung sind diese allzu hoch und haben zu starke Schwingungen, um als Nahrung in den Organismus eingehen zu können. Deshalb muß eine ganze Menge der animalischen Stoffe getötet werden, bevor man zu den Stoffen gelangt, die als Nahrung in den Organismus aufgenommen werden. Bei der vegetabilischen Nahrung ist das dagegen nicht im gleichen Ausmaß der Fall. Besonders das reife Fruchtfleisch braucht keine spezielle Verdauung, um in den Organismus aufgenommen zu werden, und für das Mikroleben im Fruchtfleisch ist es sogar eine Lebensbedingung, als Nahrung in einem Organismus aufgenommen zu werden. Da geschieht kein Totschlag, und die Menschen leben, wie es ihnen ansteht. Der wahre oder vollkommene Mensch wird sich ausschließlich von Obst ernähren.
17. Es entsteht Karma, wenn man Pelztiere züchtet und Pelze trägt
Der Mensch als Abbild Gottes soll kein Wesen sein, das schlachtet, mordet, die Organismen lebender Wesen enthäutet und aufschlitzt und ihnen mehrere Jahre ihres Lebens stielt. Augenblicklich zieht man eine Menge Tiere auf, die ihr ganzes Leben in kleinen Ställen verbringen, und wenn sie das junge Alter erreichen, wo sie ihr Leben genießen sollten, werden sie totgeschlagen und enthäutet, weil es Damen gibt, die gern Pelze tragen möchten. Dies sage ich nicht, um diese Damen zu kritisieren, sie wissen es ja nicht besser. Sie denken überhaupt nicht daran, daß es von Bedeutung sein könnte. Aber das bedeutet, daß diese Menschen rein schicksalsmäßig einen Teil dieses Zustands zugute haben werden. Auch für diese Gefängniszustände und dieses Enthäuten gilt: "Was man sät, wird man ernten".
18. Verteidigung ist die größte Geißel und das größte Unglück der Menschen
Viele Menschen sind von jahrtausendealten Gewohnheitszuständen und alten fehlerhaften Traditionen beherrscht, und sie glauben nicht, daß man ohne diese enormen, todbringenden Atombomben, die innerhalb von Sekunden Millionenstädte auslöschen können, Frieden und Kultur schaffen kann. Es ist jedoch ein fehlerhaftes Talent, und hier funktionieren die Sinne auch völlig verkehrt. Das einzige, was Frieden schaffen kann, ist die Abschaffung der Mordwaffen. Es sind diese tötenden Gedankenarten, Einbildungen und entsetzlichen abergläubischen Vorstellungen im menschlichen Bewußtsein, die entfernt werden müssen. Sie werden nicht dadurch entfernt, daß man sich darin übt, diese weiter zu entwickeln und immer genialere Mordwaffen herstellt. Dadurch trainiert man die Talentkerne, ein gewaltiger Totschläger zu werden, dem König der Tiere weit überlegen. Der König der Tiere soll töten, für den Menschen ist es jedoch nicht ehrenhaft, den tierischen Zustand des Tieres zu übertreffen.
19. Kultur und Frieden können mit der augenblicklichen falschen Einstellung des Menschen zum Leben nicht geschaffen werden
Der Mensch kann Sonnen wiegen, die Geschwindigkeit des Lichts messen und die Millionen Pferdekräfte der Natur binden. In ihm existiert jedoch ein Gebiet, in dem er so abweichend, so entgleist ist, daß man sagen kann "er lebt und ißt zusammen mit den Schweinen". Auf Jagd zu gehen, zu morden und zu schlachten, ganze Mordfabriken zu bauen, das ist das Prinzip des Tieres in überdimensioniertem Zustand. Wie kann man glauben, daß solche Wesen Kultur schaffen können? Aber in den Menschen ist auch ein gewaltiger Drang, bessere Verhältnisse zu schaffen. Sie beginnen zu entdecken, daß etwas verkehrt ist, und sie müssen verstehen lernen, daß diese Probleme nicht durch Politik gelöst werden können. Die Politik ist in großem Ausmaß an die Stelle der Religion getreten. Jetzt sind die religiösen Kräfte im Menschen in Politik übergegangen. Die Politik versucht, die Fehler zu beseitigen, und mit Politik kann auch etwas ausgeglichen und abschliffen und eine glatte Oberfläche geschaffen werden. Aber unter dieser Oberfläche existieren noch gewaltige, vulkanische Kräfte, solange die Menschen nicht verstehen, wie gefährlich es sein kann, verkehrt zu denken.
Die Menschen denken und denken - aber ohne Kontrolle, und das ist gefährlich, denn es sind diese unkontrollierten Gedankengänge, welche die Zerstörungen in der Welt schaffen. Man denke sich, wie gefährlich es ist, auf einem Schiff zu fahren, in dem der Kapitän sich betrinkt und sich nicht an den Kurs hält, oder mit einem Flugzeug zu fliegen, in dem der Kapitän verwirrt ist. Das Leben ist jedoch keine weniger gefährliche Reise. Wir wandern durch das Leben, in dem viele Abgründe existieren, in welche wir fallen können. Diese sind zwar nicht sichtbar, denn wir sollen sie selbst ausprobieren und davon lernen und Erfahrungen machen. Deshalb existiert auch keine "Sünde", sondern nur Unwissenheit. Es gibt nichts Sündiges, und ich mache keinem Menschen Vorwürfe; sie können nicht anders sein, als sie sind. Aber in den allermeisten Menschen existiert dieser törichte Aberglauben, daß dieser anders sein sollte, und daß jene anders sein sollte, und daß es entsetzlich ist, daß dieser sich so verhält und jene so. Aber das ist überhaupt nicht entsetzlich, es ist völlig natürlich. Wie sollte ein Dieb heute etwas anderes sein können als ein Dieb? Wie sollte ein Mörder etwas anderes sein können als ein Mörder? - Wenn er anders sein könnte - Sie können mir glauben -, er wäre es!
Wie sollen die Menschen mit dieser falschen Einstellung zum Leben Kultur schaffen können? - Die jungen Leute, die in der Schule lernen, daß man nicht töten oder totschlagen darf, sollen, bevor sie richtig erwachsen sind, ihren Wehrdienst leisten, weil man diesem falschen Gedankengang front, diese falsche Wahrnehmung oder diesen Wahrnehmungsdefekt hat, daß man sich nur dadurch helfen kann, indem man mordet oder totschlägt. Die Situation ist so, daß man keinen anderen Ausweg sieht - aber es gibt einen anderen Weg, den eine "neue Geisteswissenschaft" anweisen kann. Natürlich kann man nicht plötzlich damit aufhören, die Türen abzuschließen oder eine Wehrmacht zu haben usw., denn dann würde der Stärkere kommen und den weniger Starken vernichten. Solange diese Tendenz in der Welt herrscht, muß es so wie im Augenblick sein, mit Militärwesen, Atombomben und dergleichen. Der jetzige Zustand ist das Resultat tausendjähriger Traditionen, aber es wird anders werden, und da muß kräftig zugepackt werden, wenn man diese Traditionen in Traditionen des Friedens verwandeln will.
20. Schulen in Geisteswissenschaft. Verkehrtes Denken und Krankheiten
Man kann nicht plötzlich die Vorstellungen der verschiedenen Menschen ins Richtige verwandeln. Dazu braucht es Zeit. Es werden Schulen, Universitäten und Lehranstalten entstehen, wo man ausschließlich in Geisteswissenschaft, in Psyche, Gedankengang und Gedankenmaterie ausgebildet wird, und wo man lernen wird zu sehen, wie diese reagieren, um dadurch darüber zur Klarheit zu kommen, wie man denken soll und wie man nicht denken soll. Hier wird man die Fähigkeit bekommen, sein Leben und seine Gedankengänge zu regulieren, wenn man sehen kann, wo man über andere Menschen verkehrt denkt, wo man "giftige" Gedanken hat. Das ist nicht nur giftig für die Wesen, die Gegenstand unserer Gedanken sind, es ist auch giftig für unseren eigenen Organismus. Unser Gedanke besteht aus verschiedenen Arten von Gedankenenergien. Einige dieser Energien wirken direkt auf das Magensystem, andere auf das Lungensystem, das Herz und den Blutkreislauf, einige auf das Gehirn- und Nervensystem, andere auf die Geschlechtsorgane, einige auf das Skelett und andere auf Haut und Muskulatur. Alle Gedankenarten haben eine Reaktionsfähigkeit im Organismus, und wenn sie in überdimensioniertem oder unterdimensioniertem Ausmaß vorkommen, breiten sie sich in anderen Bereichen aus, wo sie nicht hingehören, und so beginnen die verschiedenen Krankheiten. Ein böser Gedanke oder ein ständiger Haß einer Person gegenüber kann sich zuletzt zu einem großen Krebsgeschwür entwickeln.
Das alles sind Dinge, die bewiesen werden können, aber ich kann das nicht in einem Artikel oder einem Vortrag tun. Diese sind nur dazu vorgesehen, um Sie darauf aufmerksam zu machen, daß diese Dinge existieren. Ich betrachte diese nur als eine Art Ausstellung. Wenn man in eine Ausstellung kommt, kann man die verschiedenen Maschinen und die verschiedenen Fortschritte, die gemacht worden sind, sehen. Auf entsprechende Weise zeige ich, daß man in diesen und jenen Bereichen, dies oder jenes sehen kann. Da kann man etwas sehen, dem man vorher vielleicht keinen einzigen Gedanken geschenkt hat. Ich kann zeigen, wo man dies studieren und jenes beobachten kann. Aber es bedarf eines näheren Studiums, wenn man sich weiter damit beschäftigen will. Man kann ja auch nicht die komplizierten Dinge in der Atomtheorie lernen, indem man zu einer einzelnen Vorlesung geht. Sie müssen studiert werden.
21. Die Geisteswissenschaft und das Gesetz des Daseins
Die Geisteswissenschaft ist ein großes Studium, und der große Vorteil damit ist, daß sie, sobald Sie anfangen, sich mit der Geisteswissenschaft zu beschäftigen und die Dinge zu analysieren, an die guten Gedankenmaterien herankommen, die eine strahlende Lebenskraft im Organismus geben. Sie werden Freude und Wohlbefinden fühlen, und das Gute daran ist, daß Sie nicht auf die anderen warten müssen. Sie können den Weltfrieden innen in sich selbst erlangen und über Karma und Krankheiten erhaben werden, gegenüber all den Beschwerden und all dem Kummer immun werden, den die Menschen im allgemeinen mit sich herumtragen. Man kann sich also darüber erheben, indem man lernt, richtig zu denken. Und was bedeutet es nun, "richtig zu denken"? - Ja, das kann kurz und bündig so zusammengefaßt werden - daß "man lernen soll, seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben, denn das ist die Erfüllung aller Gesetze".
Der Artikel basiert auf einer Abschrift der Bandaufzeichnung eines Vortrags, den Martinus 1954 im Martinus-Institut hielt. Bearbeitet von Ole Therkelsen und vom Rat gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 9, 1992 unter dem Titel "Sansedefekter" erschienen. Artikel-ID: M2055. Übersetzung: Karin Linde. Erstmals im deutschen Kosmos 4/1994 erschienen.

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