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Artikelübersicht

M2192
Die Vergebung der Sünden
von Martinus

1. Die Auffassung, dass Jesu Tod eine Sühne für die Sünden der Erdenmenschheit war
Ostern stellt, wie bekannt ist, ein Fest zur Erinnerung an Jesu Christi Leiden und Tod dar. Es gibt wohl kaum eine biblische Begebenheit, die mehr diskutiert wurde als eben dieses Leiden und Sterben Jesu. Allmählich siegte die Auffassung unter den Anhängern Jesu, dass dieser Tod eine Buße für die Sünden der Erdenmenschheit war. Es war eine Strafe, die sonst der Menschheit zugedacht gewesen wäre, weil diese nicht nach dem großen Gebot der Nächstenliebe gelebt hatte. Man hatte die Auffassung, dass die Gottheit eine Autorität des Zornes und der Strafe war. Dieser Gott des Zornes und der Strafe konnte das Verhalten der Menschen nur verzeihen, wenn ein unschuldiger Mensch die Strafe auf sich nahm. Jeder, der in Jesu Namen zu Gott betete, konnte danach die Vergebung für seine Sünden erhalten und damit frei von Strafe werden. Räuber und Mörder, Banditen und Schurken oder allerhand asoziale und obskure Menschen konnten geradewegs ins Paradies wandern. Dieses Paradies musste damit aus Abschaum und Pöbel bestehen, die mit einem bloßen ernsthaften und bereuenden Hinweis auf die Leiden Jesu sogar für die allerschwersten Sünden und Verbrechen Vergebung erhalten konnten. Dass eine solche Moralauffassung auf die Dauer gänzlich unhaltbar werden musste, sollte für jeden intellektuellen Menschen selbstverständlich sein. Und so hat man diese himmlische Rechtspraxis denn auch nicht in das irdische Rechtswesen einführen können. Die irdische oder juristische Gerichtsbarkeit kennt keine Praxis, nach der verurteilten Verbrechern die Freiheit dadurch wiedergegeben wird, dass andere die Strafe der Verurteilten auf sich nehmen. Hier gilt unerschütterlich, dass nur der Verbrecher selbst seine Strafe verbüßen kann.
2. Eine Religion, die auf einer unlogischen oder abnormen Auffassung basiert, muss ihrem Untergang entgegengehen
Aber diese irdische Rechtspraxis steht in einem diametralen Gegensatz zur christlichen kirchlichen Auffassung von einer himmlischen oder überirdischen Rechtspraxis. Hier akzeptiert die strafende Obrigkeit (die Gottheit) gerne die Freistellung des Verbrechers (des Sünders) von einer Strafe, wenn nur der unschuldige Christus die Strafe auf sich nimmt. Ja, das ist geradezu das Primäre im Christentum. Da dies, ein Wesen für das Verbrechen oder die Sünden eines anderen Wesens kreuzigen oder bestrafen zu lassen, den Zweck der Strafe vollständig entfernt und diese damit vollkommen sinnlos macht, haben wir hier ein Stück Psychoanalyse des Primären im Christentum vor uns, die sein intellektuelles Unvermögen als Tatsache sichtbar macht. Jesu Leiden zu einer Strafe für die Sünden der Menschen zu machen, zeugt nicht nur von einer schreiend unlogischen und damit entsprechend zwecklosen oder abnormen Auffassung, sondern es ist auch extrem unchristlich. Das absolut Primäre im wahren Christentum oder in Jesu eigener Moralauffassung im Hinblick auf Sünder ist doch unerschütterlich dies: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". Es kann unmöglich das Prinzip des Himmelreichs sein, die Strafe der Schuldigen auf die Unschuldigen zu verlagern. Das Primäre im Himmelreich oder im wahren Christentum kann nicht das permanente Martyrium sein. Eine Daseinssphäre, in der alle Unschuldigen für die Sünden der Schuldigen bestraft werden, wäre doch dasselbe wie ein Eldorado für Räuber, Mörder, Betrüger und alle sonstigen Menschen, die das tötende und Leid verursachende Prinzip praktizieren. Und – wo sollen dann die Unschuldigen ihr Himmelreich haben? Wenn es nach dieser christlichen Auffassung geht, haben Räuber und Banditen ja alle Vorteile. Auf der Erde können sie ihre tötende Lieblosigkeit ausüben und im Himmel bekommen alle Unschuldigen die Strafe für die Sünden dieser Wesen. Dass eine Kirche oder Religion, basierend auf einem schreienden Missverständnis der wirklichen Fakten, heidnisch ist und ihrem Untergang entgegengehen muss, kann nur selbstverständlich sein. Die Menschheit kann nicht durch eine Abnormität erlöst werden.
3. Das absolut Primäre in Jesu Verkündigung ist die Nächstenliebe
Es ist richtig, dass Jesus selbst von der Vergebung der Sünden spricht, aber durch seine großen kosmischen Aussagen, seine Bergpredigt etc. sieht man, dass immer die Nächstenliebe das absolut Primäre in seiner Verkündigung ist. "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" An keiner Stelle macht er eine Vergebung davon abhängig, dass ein Unschuldiger die Strafe für einen Schuldigen übernimmt. Im Gegenteil. Sagt er nicht gerade: "Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um mir dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um in meinem Leben andere Strafen oder Bürden und Widrigkeiten übernehmen zu lassen, sondern um sie selbst zu übernehmen." Und obendrein sagt er, dass man siebenundsiebzig mal sieben Male vergeben soll, was symbolisiert, dass man unendlich oft vergeben soll. Und da er betont, dass "ich und der Vater eins sind", kann es somit auch nicht das Primäre im Bewusstsein Gottes sein, die Unschuldigen für die Handlungen der Schuldigen leiden zu lassen.
Das Manuskript endet mit diesen Worten:
Zeige hier, dass Christi Wesensart ihn zu dem Modell macht, nach dem der Mensch als Gottes Abbild erschaffen wird.
Zeige hiernach die wahre Vergebung der Sünden in den Bereichen, in denen man allmählich vollkommen wird.
Anmerkung der Redaktion:
Als Ergänzung zu diesem kurzen Artikel und als Vertiefung des Themas kann den Lesern das Symbol Nr. 20 "Die Vergebung der Sünden" in Das Ewige Weltbild, Buch 2, sehr empfohlen werden – im Buchhandel oder im Internet (www.martinus.dk/de und dort unter dem Menüpunkt "Suchen und lesen im Werk").
Der Artikel ist die Wiedergabe eines unvollendeten Manuskripts, das Martinus als Vorbereitung für einen Vortrag am Palmsonntag, den 18. März 1950 im Martinus-Institut schrieb. Reinschrift und Abschnittüberschriften von Torben Hedegaard. Im Rat gutgeheißen am 18.05.2014. Der Artikel wurde erstmals im dänischen Kosmos 2/2015 unter dem Titel: "Syndernes forladelse" veröffentlicht. Artikel-ID: 2192. Übersetzung: Christa Rickus. Erstmals im deutschen Kosmos 1/2018 veröffentlicht.
Unter demselben Titel sind weitere unterschiedliche Artikel erschienen: 1.) Mitschrift eines Vortrags vom 27. Juli 1941, erstmals im dänischen Kosmos Nr. 7-8, 1968 (M2185) veröffentlicht. 2.) Manuskript eines Vortrags vom 23. März 1947, erstmals im dänischen Kontaktbrief Nr. 4, 1959 (M2188) veröffentlicht. 3.) Ein Artikel auf der Grundlage von vier Manuskripten, die Martinus als Vorbereitung für vier Vorträge ("Die Vergebung der Sünden 1, 2, 3 und 4") an den Sonntagen 9., 16., 23. und 30. März im Martinus-Institut hielt. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 1, 2003 (M2178) mit der Bezeichnung "Version 3") veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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