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(639-1052) 
 
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Eine Ehe einzugehen, um den doppelpoligen Zustand zu umgehen oder zu tarnen, widerspricht allen Naturgesetzen und ist ein Verbrechen gegenüber dem anderen Partner in der Ehe. Vorbildliche doppelpolige Wesen. "Das höchste Feuer" oder eine sexuelle Sphäre, die das Individuum mit der Gottheit vereinigt, bewirkt, dass es durch den "heiligen Geist" oder durch "kosmisches Bewusstsein" überschattet wird  840. Aber die Degeneration eilt weiter, Adam und Eva entfernen sich immer weiter vom "Garten Eden". Der Genuss vom "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" wird immer größer, ja, er wird so groß, dass er beginnt, den erlaubten ursprünglichen Genuss der Früchte des Gartens, nämlich "Die normale Ehe und was zu ihr gehört", völlig zu übertrumpfen. Dieser normale erlaubte Genuss, der vorher die absolute Bedingung für das normale Lebensglück des Wesens war, übt nun auf eine Menge Menschen absolut keine Anziehung mehr aus, ja, er würde das pure Unglück bedeuten, wenn sich die betreffenden Wesen der Ehe preisgeben würden. Diese Wesen heiraten denn auch nicht, mit Ausnahme der wenigen, die glauben, dass sie durch die Ehe aus diesem ihrem "eigentümlichen" Zustand "gerettet" werden können, der bisher vom primitiven oder uneingeweihten Teil der Allgemeinheit für gewöhnlich als "unnormal" abgestempelt wird. Ja, diese Wenigen sind sogar direkt darum bemüht, ihren Zustand durch eine Ehe zu verstecken oder zu tarnen. Aber solche Erscheinungen stehen natürlich in einem völligen Widerspruch zu den Gesetzen des Lebens und werden für das Wesen selbst zum Unglück, abgesehen davon, dass sie ein Betrug oder Verbrechen gegenüber dem anderen Partner in der Ehe sind. Hier sind natürlich nicht die Wesen mitgerechnet, deren unverheirateter Zustand nur an einer Impotenz oder an rein äußerlichen organischen Fehlern liegt, die den normalen ehelichen Geschlechtsverkehr ganz oder teilweise unmöglich machen, deren übriges Bewusstsein aber ganz normal auf dem Begehren nach dem anderen Geschlecht beruht.
      Wir sehen also, dass in der Gesellschaft viele Wesen existieren, sowohl Männer als auch Frauen, die nicht heiraten. Wie denken und handeln nun solche Wesen? Was stimuliert und ermuntert diese alleinstehenden Menschen, ihr Leben zu leben? Ja, im besten Fall sehen wir, wie sich diese Menschen dieser oder jener Mission verschreiben, wie sie zuweilen als große Genies hervortreten oder auf andere Weise nach außen hin die Triebkraft in gemeinnützigen Unternehmungen sind. In ihrem täglichen privaten Verkehr verhalten sie sich in der Regel ganz vorbildlich – abgesehen von der "Eigentümlichkeit", dass sie nicht heiraten. Ihr rein sexuelles Leben und ihre Befriedigung sind in der Regel etwas, das ihr intimstes Geheimnis und eine absolut geschlossene Welt für all diejenigen darstellt, die ebenso absolut nichts mit dieser Welt zu tun haben. Sie werden also nicht wegen ihrer besonderen Art in irgendeiner Richtung unangenehm auffallend werden. Innerhalb dieser Art findet man die absolut feinsten, sublimsten und höchst kultivierten Menschen auf der Erde. Dass das sehr intime sexuelle Leben dieser Wesen auch eine physische Befriedigung verlangt, obwohl dieser Prozess in großem Ausmaß mental vor sich geht, wird dadurch zur Tatsache, dass sie sich eben noch in einem entweder "männlichen" oder "weiblichen Organismus" befinden, obwohl sie rein mental gesehen weder männliche noch weibliche Wesen sind, vielmehr sind sie sich beider Pole – sowohl dem entgegengesetzten als auch dem, den ihr Organismus repräsentiert – fast gleich stark tagesbewusst.
      Da ein solcher männlicher oder weiblicher Organismus normalerweise nicht existieren kann, ohne mit Geschlechtsorganen und den dazugehörigen Drüsen und Absonderungen, die nach einer Auslösung verlangen, ausgestattet zu sein, muss diese Auslösung stattfinden. Anderenfalls würde eine unnatürliche Spannung in der Denkfunktion – ein geschlechtlicher Hunger – entstehen, die das Individuum in nicht allzu langer Zeit vollständig aus seinem mentalen Gleichgewicht bringen würde. Wir können hier, wo das Thema nur als pure Nebenanalyse im Abschnitt "Lebenssubstanzen" auftritt, natürlich nicht ins Detail gehen, sondern nur hervorheben, dass das ungeheure Genie, der klare Verstand und die logische Denkweise dieser Wesen, ihre überwältigende Energie und Arbeitskraft, ihre hohe Intellektualität und ihr absolut gleichgewichtiger mentaler Zustand eine strahlende Garantie dafür darstellen, dass diese Wesen nicht in irgendeiner Weise sexuell überspannte Individuen sind, deren Gedanken in ewigen Spekulationen über einen in ihrem Inneren brennenden geschlechtlichen Hunger gebunden sind, was ja absolut der Fall sein müsste, wenn dieser Hunger nicht befriedigt werden würde. Dass er nicht durch den Geschlechtsverkehr mit einem Wesen des anderen Geschlechts befriedigt wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Da sie ja doppelpolige Wesen sind, haben sie überhaupt nicht den Hunger, der als Begehren nach dem anderen Geschlecht empfunden wird. Und ein Hunger, den sie nicht haben oder empfinden, kann ja keine Auslösung oder Befriedigung verlangen. Dass ihre sexuelle Befriedigung trotzdem nicht von irgendeiner verbrecherischen Art ist oder auf andere Weise andere Wesen belästigt oder Unbehagen bei ihnen auslöst, wird durch die hohe Kultur und das sublime Gefühlsleben dieser Wesen absolut verbürgt. Die sexuelle Befriedigung dieser Wesen, sowohl physisch als auch mental, kann also nur in hundertprozentigem Kontakt mit den wirklichen Liebesgesetzen vor sich gehen, die bedingen, dass diese Befriedigung nur dort stattfinden darf, wo sie ohne irgendeine Art von ihr nachfolgenden Wehen, Tränen und Leiden für ein anderes Wesen vor sich gehen kann. Diese Wesen halten also ihr sexuelles Leben innerhalb von Grenzen, in denen dessen Befriedigung an sich nur ein hundertprozentiger Segen sein kann. Unter einem hundertprozentigen Segen muss hier ein Phänomen verstanden werden, das seinem Urheber die Empfindung einer außerordentlich großen Befreiung und des damit verbundenen Gleichgewichts im Sinn vermittelt sowie eine hervorragende Freude am Leben und die Lust, sich ausschließlich der Entwicklung von Energie für das Dienen uneigennütziger Ideale und Ziele zu widmen. Eine sexuelle Befriedigung, die ihren Partnern bis zu einer solchen Vollkommenheit die Fähigkeit vermittelt, so ungehemmt glücklich in dem Prinzip "lieber zu geben als zu nehmen" zu leben, kann auch ausschließlich nur zum Segen für die Umgebung dieser Partner werden. Die sexuelle Befriedigung wird dadurch hier als das wirkliche "höchste Feuer" sichtbar, d.h. als die tragende höchste Wärmequelle hinter jeder mentalen und danach hinter jeder physischen Entfaltung. Unter mentaler Wärme ist hier "Sympathie" zu verstehen. Eine sexuelle Befriedigung ist also dasselbe wie die Kulmination der Sympathie selbst. Und dort, wo sich diese Befriedigung in den oben genannten vollkommenen uneigennützigen Wirkungen für ihre Partner auswirkt, macht sie das Leben selbst und damit das Universum zu "Liebe". Es ist dieser funkelnde Strahlenglanz der Liebe selbst, in dem das Wesen "Gott sieht" und "eins mit dem Vater" wird und damit sich selbst gewahr wird als "der Weg, die Wahrheit und das Leben". Dieser Zustand ist das, was in der Religion als "Einweihung", ein "Überschatten durch den heiligen Geist" o.ä. bezeichnet wird und hier im "Livets Bog" "Die große Geburt" mit der Auslösung des "kosmischen Bewusstseins" genannt wird.


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